Mehr als 300 Kandidaten für Friedensnobelpreis vorgeschlagen

Eine Büste von Alfred Nobel, dem Chemiker und Erfinder, der den ersten Nobelpreis gestiftet hat.
Eine Büste von Alfred Nobel, dem Chemiker und Erfinder, der den ersten Nobelpreis gestiftet hat.APA/AFP/TT NEWS AGENCY/HENRIK MO
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Es ist die bisher vierthöchste Zahl an Kandidaten in der Geschichte. Die Namen auf der Liste werden geheim gehalten. US-Präsident Donald Trumps Name dürfte darauf zu finden sein.

Für den diesjährigen Friedensnobelpreis sind insgesamt 304 Kandidaten nominiert worden. Unter ihnen seien 219 Einzelpersonen und 85 Organisationen, teilte das norwegische Nobelkomitee am Dienstag mit. Dies sei die bisher vierthöchste Zahl an Kandidaten. Der Rekord stammt aus dem Jahr 2016 mit 376 Nominierungen.

Die Frist zur Nominierung war am 31. Jänner abgelaufen. Wer zu den Kandidaten zählt, ist wie immer unbekannt: Nach den Statuten des Nobelkomitees dürfen die Namen erst nach 50 Jahren enthüllt werden.

Wie im Juni 2018 bekannt wurde, haben zwei Abgeordnete der rechtspopulistischen Fortschrittspartei in Norwegen US-Präsident Donald Trump nach seinem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un für den Friedensnobelpreis 2019 nominiert. Aber auch seine eigenen Leuten haben Trump nominiert. Eine Gruppe von Republikanern sandte einen Monat vor dem Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim einen Brief an das Komitee in Oslo. Trumps Parteikollegen sind der Meinung, dass ihr Präsident schon wegen seiner Bemühungen, Atomwaffen von der koreanischen Halbinsel zu entfernen, die Ehre verdient habe.

Trumps Name soll bereits für den letzten Friedensnobelpreis auf der Liste gestanden sein, wurde jedoch wieder gestrichen. Das Nobelinstitut in Oslo hatte herausgefunden, dass die Nominierung gefälscht war. Der Absender wusste nichts davon. Nur eine ausgesuchte Gruppe von Personen ist berechtigt, Kandidaten für den Preis vorzuschlagen, darunter Abgeordnete, Professoren und Leiter von wichtigen Organisationen.

Der Friedensnobelpreisträger wird Anfang Oktober bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr hatten ihn der kongolesische Arzt Denis Mukwege und die irakische Menschenrechtsaktivistin und UN-Sonderbotschafterin Nadia Murad erhalten. Sie wurden für ihre Bemühungen ausgezeichnet, die Anwendung von sexueller Gewalt als Kriegswaffe zu beenden.

Der Friedensnobelpreis wurde 1901 erstmals vergeben. Geehrt wurden damals der Gründer des Roten Kreuzes Henri Dunant und der französische Friedensaktivist Fredric Passy. 1905 bekam ihn mit der Österreicherin Bertha von Suttner erstmals eine Frau. Bisher ging der Preis 48-mal nach Europa, 24-mal nach Nordamerika, 18-mal nach Asien, zehnmal nach Afrika und nur dreimal nach Südamerika.

(APA/dpa)

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