Wirtschaft braucht „Digitalversteher“: AMS erhebt Bedarf

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Bis Herbst soll der Qualifikationsbedarf in wichtigen Branchen erfasst werden.

Wien. Unternehmen fragen bei Neuanstellungen immer stärker digitale Fähigkeiten nach. Auch für auf den ersten Blick nicht digitale Berufe. Das Arbeitsmarktservice (AMS) greift diesen Trend auf und wird bis Herbst zusammen mit großen Unternehmen den Qualifikationsbedarf der Zukunft erheben, kündigte AMS-Chef Johannes Kopf am Dienstag an.

In allen Branchen zeichne sich der Bedarf nach zwei Kompetenzen ab: „interkulturelle Kompetenz“, um der Internationalisierung Rechnung zu tragen, und „digital skills“, um mit der Digitalisierung der Wirtschaftsabläufe Schritt halten zu können. Bei Letzteren sei oft nicht ganz klar, was damit gemeint ist. Branchenübergreifend brauchen wohl alle Wissen über Datenschutz oder die Fähigkeit, in der digitalen Welt Informationen zu besorgen und zu überprüfen, sagte Kopf. Gemeinsam mit Vertretern von rund 100 Firmen soll das nun genau definiert werden. Wobei das AMS als große Bereiche Tourismus und Wellness, Handel, Bau und Bauökologie, Produktion sowie Büro und Verwaltung ausgemacht hat.

Die Erkenntnisse sollen in neue Ausbildungsschienen des AMS fließen, aber auch Firmen und Fachhochschulen als Grundlage für deren Programme dienen. Außerdem soll es ein Zertifikat geben. Man wolle „einen Standard setzen, damit Unternehmen, wenn sie recruiten, wissen, was jemand kann“. Mit dem Computerführerschein will Kopf dieses Zertifikat aber nicht vergleichen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2019)

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