Sprachverwirrung

Der neuen CDU-Chefin, Annegret Kramp-Karrenbauer, unterlief ein Fehler.

Der neuen CDU-Chefin, Annegret Kramp-Karrenbauer, unterlief ein Fehler. Sie begrüßte ihre Parteikollegen bei einer Veranstaltung als „Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten“.

Das ist peinlich, aber man muss Kramp-Karrenbauer zugutehalten, dass sie sonst nie Fehler macht. Ja, sie kann sogar ihren eigenen Namen richtig schreiben. Und es gäbe schlimmere Malheurs. Man denke nur daran, der türkise Parteichef Sebastian Kurz würde bei einer ÖVP-Veranstaltung „alle Schwarzen“ im Publikum begrüßen. Oder bei einem grünen Parteitag würde Werner Kogler seine Abgeordneten zum Nationalrat auf die Bühne bitten. Oder Pamela Rendi-Wagner würde beim Tiroler SPÖ-Parteitag . . . Ach so, nein, dazu müsste sie ja überhaupt erst auf Parteitage fahren.

Aber kleine Fehler kosten nichts. Also manchmal doch. Als vor einigen Jahren der Vize-Sportminister der Kanalinsel Jersey nach Bukarest fliegen wollte, landete er wegen falscher Ticketbuchung in Budapest. Ein ähnlicher Fehler war einer deutschen Normalbürgerin passiert. Sie wollte nach Porto reisen, wegen ihrer sächsischen Aussprache bekam sie aber nur ein Ticket nach Bordeaux.

Vielleicht kann sich Kramp-Karrenbauer also damit trösten, dass der Fehler sie menschlich und volksnah macht. Und vielleicht wählen die Deutschen darum sie – und kreuzen ihre SPD an. (aich)

Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.02.2019)

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