Venezuela: Washington setzt auf ein riskantes Kalkül

APA/AFP/JUAN BARRETO
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Marco Rubio, wichtiger Einflüsterer Trumps, verschärft den Ton: Die Uhr ticke für Präsident Maduro. Er solle schnellstmöglich das Land verlassen - sonst drohe eine militärische Intervention der USA.

Marco Rubio hat den Ort für seinen groß inszenierten Auftritt nicht zufällig gewählt. “Venezuela am Wendepunkt” heißt die Veranstaltung in der Heritage Foundation, jener Denkfabrik, der in Washington am meisten Einfluss im konservativen Lager nachgesagt wird. Senator Rubio, der im Kapitol die Federführung zum Thema Venezuela übernommen hat, stellt klar: “Das Regime von Nicolás Maduro war nie eine Regierung, sondern stets eine kriminelle Organisation.” Noch habe Maduro die Chance, das Land zu verlassen. Aber: “Die Uhr tickt.”

In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal im siebten Stock der Heritage Foundation legt Rubio die Prioritäten der USA dar. “Juan Guaidó ist der legitime Präsident Venezuelas und daran gibt es nichts mehr zu rütteln.” Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die letzten hohen Militärs gegen den von Russland und China immer noch als Staatschef anerkannten Maduro stellen und dieser aus Caracas flüchten wird müssen. Und wenn nicht?

“Die USA behalten sich wie immer eine militärischen Intervention vor.” Am Ende sei das die Entscheidung Donald Trumps, fügt Rubio hinzu. “Aber glauben Sie mir: Ich habe mit ihm schon darüber gesprochen.”

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