Die Versorgungssicherheit sei dadurch nicht gefährdet, so die Stadtwerke. Die Unterstützung für das Wald-Biomasse-Kraftwerk in Wien-Simmering läuft im Juli 2019 aus.
Von der umstrittenen Nachfolgeregelung für die Biomasse-Förderung ist auch das Wald-Biomasse-Kraftwerk in Wien-Simmering betroffen, dessen Förderung im Juli 2019 ausläuft. Es wird im August nach Unternehmensangaben vorerst heruntergefahren, sollte es keine ausreichende Anschlussfinanzierung geben.
Man habe wirtschaftlich gar keine andere Chance, so Wiener-Stadtwerke-Vizegeneraldirektor Peter Weinelt zur APA. Aktuell beträgt der garantierte Abnahmepreis (Marktpreis und Förderung) 10,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Mit den Preisen am Strommarkt sei die Anlage wirtschaftlich nicht machbar. Das Biomasse-Kraftwerk sei sehr effizient aufgestellt - an einem bestehenden Standort - und werde mit der bestehenden Belegschaft betrieben. Die Zahl der Betriebsstunden liegt bei zwischen 7.000 und 8.000 im Jahr.
Wirkungsgrad von 80 Grad
Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage erzeugt Strom und Wärme und gehört zu zwei Dritteln der Stadtwerke-Tochter Wien Energie und zu einem Drittel den Österreichischen Bundesforsten. Der Wirkungsgrad durch die Kraft-Wärme-Kopplung beträgt bis zu 80 Prozent. Ein Abschalten werde keine Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit haben, betonte Weinelt, der in der Stadtwerke-Geschäftsführung unter anderem für den Energiebereich zuständig ist.
Diie Energiewende hält Werinelt für machbar, sie muss seiner Ansicht nach aber rasch angegangen werden. Die Sektorkopplung ist dabei für ihn ein Schlüssel zum Erfolg auf dem Weg zu einem CO2-freien Energiesystem. Nur den Strombereich zu betrachten, würde zu kurz greifen, sagte Weinelt im APA-Gespräch. Wenn man das Energiesystem ändern wolle, müsse man das gesamte Energiesystem betrachten, da gehörten auch der Wärme- und der Verkehrssektor dazu. Angesichts dessen, dass immer mehr Menschen in Städten leben, sei das Thema Energiewende in den Städten daher vorrangig zu lösen. Wien sei eine der am stärksten wachsenden Städte in Europa.
(APA)