Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und päpstlichem Visitator gegen Bischof Alois Schwarz ziehen immer weitere Kreise.
Die einzigartigen innerkirchlichen Auseinandersetzungen um den umstrittenen, im Vorjahr plötzlich und ohne offizielle Begründung von Klagenfurt nach St. Pölten versetzten Bischof Alois Schwarz sind um eine Facette reicher. Hat der von Papst Franziskus eingesetzte apostolische Visitator, Franz Lackner, im Hauptberuf Erzbischof von Salzburg, seine Kompetenzen überschritten? Der Klagenfurter Ordinariatskanzler Jakob Ibounig behauptet genau das nun jedenfalls.
Der Grund für seine Empörung: Lackner beauftragte die Grazer Anwaltskanzlei Scherbaum-Seebacher, in den Ermittlungsakt der Staatsanwaltschaft Graz Einsicht zu nehmen. Diese ermittelt seit Monaten gegen den früheren Klagenfurter Bischof Schwarz wegen des Verdachts der Untreue. Der Vorwurf steht im Zusammenhang mit Geschäften des Mensalgutes Gurk-Klagenfurt (nicht der hauptsächlich aus Kirchenbeiträgen finanzierten Diözese!), das dem Bischof allein zur Verfügung stand. Transparenz und Kontrolle gab es nicht.