Trotz aller Bemühungen, das Bargeld zurückzudrängen, bleiben Münzen und Scheine den Plastikkarten oft überlegen. Darin sind sich die Deutsche Bundesbank und Hirnforscher einig. Wenn auch aus verschiedenen Gründen.
Wien. Österreicher lieben ihr Bargeld. Während Staaten wie Schweden die Geldscheine fast schon zur Gänze verbannt haben, erledigen die Menschen hierzulande immer noch vier Fünftel ihrer Zahlungen am liebsten bar. Und sie liegen mit dieser Entscheidung ganz richtig, so das Ergebnis einer Studie der Deutschen Bundesbank.
Gemeinsam mit dem EHI Retail Institute hat sich die Notenbank angesehen, welche Vor- und Nachteile unterschiedliche Zahlungsformen im alltäglichen Gebrauch haben. Gemessen wurde etwa, ob es nun im Schnitt länger dauert, bis der Vordermann an der Kassa seine Münzen zusammengezählt hat oder bis er bei Kartenzahlungen seinen PIN-Code korrekt eingegeben hat.
Erstmals wurden auch alle Kosten der Zahlung für die Händler untersucht. Karten kosten, das ist bekannt. Aber auch Bargeld bringt Zusatzkosten mit sich: Zweimal die Woche lassen die Geschäfte im Schnitt ihr Bargeld abholen. Die Ausgaben dafür wurden ebenso mitgerechnet wie die Personalkosten. Das Ergebnis: Bargeld ist mit Abstand die schnellste und kostengünstigste Zahlungsform im Einzelhandel. Und zwar für beide Parteien.