„Er ist wieder da“ – und mit ihm ein Österreich-Zentrum für Bär und Co.

Das neue Zentrum ist zu gering finanziert und vertritt die Minderheiteninteressen von Jagd und Landwirtschaft, nicht aber den Artenschutz. Konflikte sind programmiert.

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Die gute Nachricht: Auf Betreiben von Ministerin Elisabeth Köstinger und der zuständigen Länder wird es das „Österreich-Zentrum Wolf, Luchs, Bär“ im Raum Gumpenstein in der Steiermark geben. Das ist ein auch vom WWF vorsichtig begrüßter Fortschritt, da Wolf und Co. bislang Ländersache waren, obwohl sie mit Grenzen nicht viel anfangen können. Die schlechte Nachricht für eine Mehrheit von artenschutzbewegten Österreichern – nicht nur in den Städten – ist aber, dass im Zentrum die Nutzer den Ton angeben werden, also Landwirtschaft und Jagd. Die NGOs wie WWF oder Naturschutzbund dürfen das Zentrum beraten, bleiben aber von den Entscheidungen ausgeschlossen.

Allein die bescheidenen Mittel lassen an der Ernsthaftigkeit des Vorhabens zweifeln: 120.000 Euro werden für die Geschäftsstelle veranschlagt, 100.000 für die Begutachtung von Schadensfällen und DNA-Analysen, und weitere 100.000 Euro sollen in Pilotprojekte, wie Herdenschutz, fließen. Um ein konfliktarmes Zusammenleben mit Wolf und Co. zu erreichen, braucht man aber neben dem Herdenschutz vor allem gutes, relativ aufwendiges Monitoring und Freilandforschung. Dafür gibt es aber kein Budget. Wie will man ohne Wissensbasis managen? Für die Förderung des Herdenschutzes steht übrigens seit ein paar Wochen ein gut gefüllter Topf aus dem EU-Landwirtschaftsbudget zur Verfügung. Es wäre fahrlässig, sich diese Mittel im Gegensatz zu anderen Ländern nicht abzuholen, etwa, weil man – wie zu hören ist – keine Freude damit hat, sich von außen über die Schulter schauen zu lassen.

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