"Beim Brexit ist es wie auf hoher See: Man ist in Gottes Hand", meint der Kommissionspräsident, der es für möglich hält, dass die Briten noch einmal an der EU-Wahl teilnehmen: Dies wäre ein "Treppenwitz der Geschichte".
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hält es nicht für völlig undenkbar, dass die Briten wegen einer Verschiebung des Brexit noch einmal an der Europawahl teilnehmen.
Er könne sich das nur schwer vorstellen und würde es "für einen Treppenwitz der Geschichte" halten, sagte Juncker in einem Interview der "Stuttgarter Zeitung". "Aber ausschließen kann ich auch das nicht." Beim Brexit seien "schon so viele Zeitpläne über den Haufen geworfen worden". Er fügte hinzu: "In Sachen Brexit ist es wie vor Gericht und auf hoher See: Man ist in Gottes Hand. Und immer ist es ungewiss, wann Gott richtig zugreift."
Großbritannien will nach derzeitigem Stand der Dinge eigentlich Ende März aus der EU austreten. Ein zwischen Premierministerin Theresa May und den übrigen 27 EU-Staaten vereinbartes Austrittsabkommen stößt im Parlament in London allerdings auf heftigen Widerstand. Neben einem chaotischen Bruch mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft ist deswegen derzeit auch eine Verschiebung des Austritts denkbar.
Wenn der Brexit über den Sommer hinaus herausgezögert werden würde, müssten die Briten eventuell noch einmal an der Europawahl teilnehmen. Diese wird vom 23. bis 26. Mai 2019 abgehalten. In Deutschland ist der 26. Mai der Wahltermin.
(APA/dpa)