Europa League: Trügerische Gelassenheit in Salzburg

Dringender denn je benötigt Salzburg den Torriecher von Fredrik Gulbrandsen (l.).
Dringender denn je benötigt Salzburg den Torriecher von Fredrik Gulbrandsen (l.).(c) REUTERS (FRANCOIS LENOIR)
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Nur noch ein Sieg kann Red Bull Salzburg vor dem Aus bewahren, auf Touren gekommen ist der Meister nach der Winterpause jedoch noch nicht. Fußballerische Lösungen seien nun gefragt, sagt Kapitän Ulmer.

Salzburg. Betont unbesorgt gibt man sich dieser Tage bei RB Salzburg. Will der erklärte Europa-League-Spezialist aber nicht schon im Sechzehntelfinale seines Paradebewerbs die Segel streichen, gilt es, am Donnerstag einen 1:2-Rückstand gegen den FC Brügge aufzuholen (18.55 Uhr, live, DAZN). Und auch den Salzburgern dürfte nicht entgangen sein, dass sich der amtierende belgische Meister zuletzt nicht unbedingt als Jausengegner präsentiert hat.

Noch stimmt die Heimbilanz des österreichischen Serienmeisters im Europacup (zehn Siege in zwölf Partien) optimistisch, die beiden Pflichtspielauftritte nach der Winterpause aber ließen sehr zu wünschen übrig. Beim 2:1-Arbeitssieg am Wochenende im Cup-Viertelfinale in Wiener Neustadt (Zweitligist) hielt sich die Salzburger Torgefahr in Grenzen, Trainer Marco Rose ortete danach Steigerungspotenzial. Und drei Tage zuvor hatte seine Truppe das 1:2 in Brügge kassiert.

„Ich sehe das nicht so drastisch. Man kann einmal verlieren. Wir sind ja nicht untergegangen dort“, betont Kapitän Andreas Ulmer. Die erste Salzburger Pflichtspielniederlage der Saison habe niemanden aus der Bahn geworfen. „Wir haben noch 90 Minuten Minimum, in denen wir um das Weiterkommen fighten können.“

Tatsächlich werden sich die Bullen gegen die robusten Offensivkräfte der Belgier – allen voran Sturmtank Wesley – auf einen harten Kampf einstellen müssen. „Da heißt es einfach dagegenhalten und die Duelle gewinnen“, erklärt Ulmer. Neben dem Oberösterreicher wird statt des gesperrten André Ramalho der Franzose Jérôme Onguéné mit Marin Pongračić das Innenverteidiger-Duo bilden.

Während sich Brügge am Sonntag mit einem 3:1-Sieg im Ligaschlager gegen Tabellenführer KRC Genk Selbstvertrauen holte, mühten sich die Salzburger in Wiener Neustadt. „Es sind kleine Details, die wir noch verbessern müssen“, meinte Ulmer. Auch gegen die aggressive Spielweise von Brügge gelte es, fußballerische Lösungen zu suchen. „Wir können ruhiger am Ball sein“, sagt der ÖFB-Teamspieler. Der Rasen in Salzburg sollte das ermöglichen, er dürfte ungleich besser sein als jener vergangene Woche in Belgien. „Ich sehe das für uns immer als Vorteil, wenn wir auf einem guten Platz spielen können.“

Schon beim Europa-League-Erfolgslauf im Vorjahr machte Salzburg im Viertelfinale gegen Lazio Rom und im Halbfinale gegen Olympique Marseille eine Auswärtsniederlage zu Hause noch wett. Gegen die Franzosen kam dann in der Verlängerung das Aus. „Wir haben ein Auswärtstor geschossen, das noch wichtig sein kann“, meinte Ulmer nach dem 1:2 in Brügge. Was den 33-Jährigen für das Rückspiel zuversichtlich stimmt? „Dass wir sicher besser Fußball spielen können, als wir es dort gezeigt haben.“ (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2019)

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