Die Musikerin möchte nicht in derselben Kategorie nominiert sein wie der Musiker. Beim Namen nennt sie ihn nicht. Aufregung gibt es auch wegen eines Rap-Duos, das von Gabalier angezeigt wurde.
Die Musikerin Anja Plaschg alias Soap&Skin ist bei den Amadeus Austrian Music Awards in den Kategorien "Album des Jahres" und "Alternative" nominiert. Zur Verleihung am 25. April wird die Künstlerin aber nicht kommen, wie sie nun auf Instagram bekannt gegeben hat. Den Grund nennt sie nicht beim Namen, aber es ist sehr deutlich, wen sie damit meint: Volksmusiker Andreas Gabalier, der ebenfalls für den Musikpreis nominiert ist (in den Kategorien Album des Jahres, Live-Act des Jahres und Schlager/Volksmusik).
"Mich in derselben Kategorie sowie in derselben Veranstaltung mit einem Möchtegern-Magnat zu wissen, der sein reaktionäres, nationalistisches, chauvinistisches und sexistisches Lebenskonzept zu kommerzialisieren weiß und hier Anklang findet, entsetzt mich derart, dass ich an der Veranstaltung nicht teilnehmen werde", schreibt Soap&Skin auf Instagram.
Gabalier selbst hat auf die Ankündigung auf den sozialen Medien noch nicht reagiert. In der Kategorie "Album des Jahres" haben neben Soap&Skin und Gabalier auch die EAV, Ina Regen und Bonez MC & Raf Camora Chancen auf einen Amadeus.
Gabalier erstattete Anzeige gegen Rapper
Wie mehrere Medien berichten, erstattete der selbst ernannte "Volks-Rock'n'Roller" Anzeige gegen das Rap-Duo Kroko Jack und Kid Pex. Anlass ist der bereits im Herbst des Vorjahres erschienene Song "So viel Polizei" samt Video, in dem es über den Musiker heißt "eigentlich gehört er dasch...". Dabei könne es sich um eine "gefährliche Drohung" handeln.
Im Video ist Rapper Kroko Jack zu sehen, wie er mit den Fingern eine Pistole formt und diese gegen eine Pappmaske von Gabalier hält. Dies sei eine "Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen und die Gutheißung mit Strafe bedrohter Handlungen", wird vonseiten Gabaliers argumentiert. Die Rapper, die in dem Song auch mit Politikern hart ins Gericht gehen und vor einem Überwachungsstaat warnen, wurden vergangene Woche in Linz einvernommen.
Der Anwalt der Musiker, Arthur Machac, bestätigte gegenüber "Standard" und "Salzburger Nachrichten" die Anzeige, sieht aber keinen der erwähnten Punkte erfüllt. "Das kann ich ausschließen. Dass Andreas Gabalier sich durch das Video in Furcht und Unruhe versetzt fühlt, kann ich mir nicht vorstellen", wird er zitiert. "Strafrechtlich ist da sicher nichts relevant." Die Debatte um das Lied sowie Video ist erst vor wenigen Wochen hochgekocht, als es von der "Kronen Zeitung" thematisiert wurde.
Kritik an Ehrungen für Gabalier
Zuletzt gab es viel Aufregung um eine Ehrung für Gabalier. Dass der Steirer mit dem Karl-Valentin-Orden der Faschingsgesellschaft Narrhalla ausgezeichnet wurde, löste viel Kritik aus. Seine Musik habe gar nichts mit der Kunst von Karl Valentin zu tun, kritisierte etwa Sabine Rinberger vom Valentin-Karlstadt-Musäum. Zudem warf sie dem 34-Jährigen - ebenso wie andere Kritiker - rechtspopulistische, homophobe und frauenfeindliche Tendenzen vor.
Auch die geplante Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Stadt Graz an Gabalier sorgt für Wirbel. Der Fotograf Manfred Willmann will seine Auszeichnung "wegen diesem Volks-Rock-'n'-Roller" zurückgeben.
(Red./APA)