Sport-Club: Wenn dem Reifen vor dem Fahrer die Luft ausgeht

Auch die Bremsbeläge gehören geprüft und justiert.
Auch die Bremsbeläge gehören geprüft und justiert.Benedikt Kommenda
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Es ist nicht jedermanns und jeder Frau Sache, ein Fahrrad zu reparieren. Wer aber eines benützt, sollte – Vorliebe fürs Schrauben hin oder her – von den wichtigsten Wartungs- und Reparaturarbeiten eine Ahnung haben.

Es gibt zwar Werkstätten; aber mal ist es zu mühsam, das Rad hinzubringen, mal ist die Wartezeit zu lang. Und in der Radsaison wird sie eher länger.

Deshalb hat Bike Vienna, ein Radshop in der Wiener Innenstadt, neulich einen Reparaturworkshop veranstaltet. Verkäufer Felix und Techniker Richard geben Tipps, wie Defekte möglichst zu vermeiden oder zu beheben sind. Weil Räder auf Luft gebaut sind, beginnen sie mit dem Luftdruck. Die passende Bandbreite steht, unmöglich lesbar schwarz auf schwarz, auf der Flanke des Reifens. Wer die Wahl hat, sollte am ehesten Autoventile verbaut haben, weil die an jeder Tankstelle angeschlossen werden können; in schmale Rennradfelgen passen allerdings nur Sclaverandventile. Die exotische Dunlop-Variante sollte man austauschen – und bis dahin einen Adapter mitführen, der alles auf Auto stellt.

Das Ventil hängt untrennbar am Schlauch. Der muss auch gewechselt (oder geflickt) werden, sollte ihm früher als dem Fahrer die Luft ausgehen (Pumpe/CO2-Patrone nicht vergessen!). Die Experten raten dringend, zum Lösen des Mantels nur Reifenheber aus Kunststoff zu verwenden. Einzig Richard hat die Kraft und die Technik, den eng sitzenden Reifen mit bloßen Händen über die Felge zu zwängen. Die Kette braucht vor allem eines: gute Schmierung. Die Schaltung gehört möglicherweise nachgestellt, aber bitte nicht mit den Schrauben an Schaltwerk (hinten) oder Umwerfer (vorne): Die beeinflussen nur die Endpositionen, im Do-it-yourself-Verfahren meist nachteilig. Was wirklich hilft, ist behutsames Drehen an der Überwurfschraube an einem der Enden des Schaltzuges, nach rechts verringert die Spannung, nach links erhöht sie. Warum, das ist ein bisschen umständlich zu erklären – heute gäbe es einen zweiten Workshop, aber der ist leider schon ausgebucht.

E-Mails an:benedikt.kommenda@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.02.2019)

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