Trump droht höhere US-Autozölle an, wenn EU-Handelsabkommen ausbleibt

US-Präsident deponierte vor Treffen mit Kurz: Neue "Strafmaßnahmen" geprüft
US-Präsident deponierte vor Treffen mit Kurz: Neue "Strafmaßnahmen" geprüft APA/HELMUT FOHRINGER
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US-Präsident Donald Trump macht höhere Einfuhrzölle vom Handelsabkommen abhängig. Seine Regierung prüfe neue Strafmaßnahmen, bestätigte Trump im Weißen Haus zum Auftakt des Treffens mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

US-Präsident Donald Trump will seine Entscheidung über die Einführung höherer Importzölle für Autos nach eigenen Angaben davon abhängig machen, ob ein Handelsabkommen mit der EU erzielt wird. Seine Regierung prüfe neue Strafmaßnahmen, bestätigte Trump im Weißen Haus zum Auftakt eines Treffens mit dem österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP).

Das US-Handelsministerium hatte am Wochenende einen Prüfbericht über die Bedrohung der nationalen Sicherheit durch Auto-Importe an Trump übergeben. Innerhalb von 90 Tagen muss er entscheiden, ob er auf dieser Grundlage Zölle von bis zu 25 Prozent auf Auto-Einfuhren verhängt.

Kurz will sich bei seinem Besuch in Washington um eine Verbesserung der Atmosphäre im Handelsstreit zwischen den USA und der EU bemühen. Aktuell geht es dabei auch um mögliche US-Autozölle, die Hersteller aus Europa empfindlich treffen könnten.

Trump sagte vor dem Gespräch, er sei weiter an einer Einigung mit der EU interessiert. Der Bericht des Handelsministeriums müsse dem nicht zwangsläufig im Wege stehen. "Wenn wir keinen Deal machen, dann kommt es zu den Zöllen", betonte Trump.

Nach einem etwa 15-minütigen Vier-Augen-Gespräch zwischen Trump und Kurz sollte es zu einem Treffen auf Delegationsebene kommen, an dem auch die Trump-Berater Larry Kudlow (Wirtschaft) und John Bolton (Sicherheit), sowie Vizepräsident Mike Pence, Außenminister Mike Pompeo, Energieminister Rick Perry und Trumps Stabschef Mick Mulvanea teilnehmen sollten.

(APA)

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