Kurz sprach mit Kushner über dessen Nahost-Friedensinitiative

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP/3.v.l.) mit Ivanka Trump, ihrem Ehemann Jared Kushner (l.) und US-Botschafter Trevor Traina.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP/3.v.l.) mit Ivanka Trump, ihrem Ehemann Jared Kushner (l.) und US-Botschafter Trevor Traina. (c) BUNDESKANZLERAMT/DRAGAN TATIC (DRAGAN TATIC)
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"Die Latte sollte man nicht zu hoch legen. Bisher haben alle Bemühungen eines gemeinsam gehabt: Dass sie nicht zum ultimativen Durchbruch geführt haben", meinte Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Mittwochabend (Ortszeit) mit dem Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump, Jared Kushner, über dessen Nahost-Friedensinitiative gesprochen. "Ich gehe davon aus, dass sehr zügig nach den israelischen Wahlen eine Präsentation stattfinden wird", berichtete Kurz am Donnerstag vor österreichischen Journalisten in Washington.

Kurz zeigte sich "froh" über das Engagement der Amerikaner, warnte aber vor zu großen Erwartungen. "Die Latte sollte man nicht zu hoch legen. Bisher haben alle Bemühungen eines gemeinsam gehabt: Dass sie nicht zum ultimativen Durchbruch geführt haben." Doch selbst wenn es keinen Erfolg gebe, sei die Initiative "positiv für die Sicherheit Israels", fügte der Kanzler mit Blick auf die Einbindung arabischer Staaten in die Initiative hinzu. Über die Nahost-Initiative hatte Kurz am Dienstagabend auch schon mit US-Außenminister Mike Pompeo im State Department gesprochen.

An dem Abendessen im Wohnhaus von Kushner und der Präsidententochter Ivanka Trump hatte auch US-Botschafter Trevor Traina teilgenommen. Es habe sich um einen "inhaltlich höchst spannenden Austausch" gehandelt, bei dem es auch um die Handelskonflikte zwischen Europa und den USA sowie mit China gegangen sei. Kurz sagte auf eine Journalistenfrage auch, was das Ehepaar Kushner aufgetischt hat: Eine Hühnersuppe, Fleisch sowie einen "Kuchen, der ungefähr so gewirkt hat wie eine Sachertorte". "Geschmacklich ist die Sachertorte nicht zu übertreffen", fügte der Kanzler hinzu.

Kurz wurde beim abschließenden Pressebriefing seines USA-Besuchs auch zu den aktuellen Überlegungen befragt, die rechtskonservative ungarische Regierungspartei Fidesz wegen ihrer aktuellen Plakatkampagne vor der Europawahl aus der Europäischen Volkspartei (EVP) auszuschließen. Grund dafür ist, dass Fidesz neben ihrem Lieblingsfeind George Soros auch EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker mit erfundenen Anschuldigungen in der Migrationspolitik und einem wenig schmeichelhaften Foto auf Korn genommen haben. Kurz berichtete, dass EVP-Politiker versucht hätten, ihn telefonisch zu erreichen. "Ich werde diese Telefonate führen, dann werden wir die Situation kommentieren."

(APA)

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