Bildungsstandards: Volksschüler rechnen deutlich besser

(c) Michaela Bruckberger
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Acht Prozent der Schüler haben allerdings weiterhin Mühe mit den einfachsten Aufgaben. Die Kluft zwischen Buben und Mädchen sowie bei Migranten ist weiter groß.

Die Schüler in den vierten Klassen Volksschule haben bei den im Vorjahr durchgeführten Bildungsstandard-Tests in Mathematik deutlich bessere Ergebnisse erzielt als bei der letzten Erhebung 2013. Acht Prozent haben aber nach wie vor Mühe auch mit den einfachsten Aufgaben und erreichen daher die Standards nicht. Weitere zehn Prozent schaffen sie nur teilweise.

Für die Erhebung wurden im Frühjahr 2018 rund 73.800 Schüler der vierten Schulstufe durch das Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) getestet und in vier Kategorien eingeteilt: Demnach erreichen 66 Prozent der Kinder die Bildungsstandards komplett und "verfügen somit über grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten in allen Teilbereichen des Lehrplans Mathematik und können diese flexibel nutzen".

16 Prozent übertrafen diese Anforderungen sogar und "verfügen insbesondere über stärker ausgeprägtes analytisches Denken und höhere Kombinationsfähigkeit". Zehn Prozent erreichten die Standards teilweise. Das bedeutet, dass sie zwar ebenfalls grundlegende Kenntnisse in allen Lehrplan-Teilen haben, aber nur "reproduktive Anforderungen bewältigen und Routineverfahren durchführen" können.

Plus 51 Punkte seit 2013

Im Vergleich zur Erhebung 2013 verringerte sich der Anteil jener, die die Standards nicht erreichen, um drei Prozentpunkte (2013: elf Prozent). Ein noch deutlicherer Anstieg (vier Prozentpunkte) ist umgekehrt bei den Spitzenschülern zu verzeichnen. In Punkten ausgedrückt verbesserte sich das Gesamt-Ergebnis von 533 auf 551 Punkte. Seit der Ausgangsmessung im Jahr 2010 bei der Einführung von Bildungsstandards ist der Mittelwert sogar um 51 Punkte angestiegen.

Wie bei Mathe-Überprüfungen üblich erzielten die Burschen (562 Punkte) bessere Ergebnisse als die Mädchen (540) - der Unterschied ist mit 22 Punkten gegenüber 2013 allerdings deutlich (14) angewachsen. "Minimal" gesunken sind die Unterschiede zwischen den Schülern ohne bzw. mit Migrationshintergrund. Jugendliche ohne Migrationshintergrund (565 Punkte) schneiden im Schnitt um 61 Punkte besser ab als Jugendliche mit Migrationshintergrund (504) - 2013 betrug der Unterschied noch 64 Punkte.

Große soziale Unterschiede

Noch viel deutlicher sind die Ergebnisdifferenzen nach dem Bildungshintergrund der Eltern: Kinder, deren Eltern höchstens einen Pflichtschulabschluss aufweisen (477 Punkte), trennen in Mathematik im Schnitt 119 Punkte von Kindern aus Akademikerhaushalten (596). Diese Schere ist seit 2013 praktisch gleichgeblieben.

Insgesamt zeigt sich bei den Ergebnissen ein ähnliches Bild wie bei den im Vorjahr präsentierten Mathe-Ergebnissen der achten Schulstufe (4. Klasse AHS/NMS). Die Verbesserung ist gegenüber dem jeweiligen Vortest im Volksschulbereich aber sogar noch etwas deutlicher.

(APA)

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