Freeride

Fabio Studer: "Man sollte schon ein, zwei Tricks auf Lager haben"

(c) Dom Daher (FWT19)
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Fieberbrunn-Starter Fabio Studer über sein Weltenbummler-Dasein und die richtigen Tricks am Wildseeloder.

Die Presse: Wie verbringt ein österreichischer Freerider einen Rekordwinter wie diesen?
Fabio Studer: "Zu Saisonbeginn zuhause am Montafon. Als der große Schneefall gekommen ist, waren wir aber für einen Filmdreh in Japan. Nach einem Stopp auf Hawaii ging es weiter nach Kanada. Und jetzt möchte ich wieder einmal bei einem Contest vorne mitfahren."

Für das Saisonfinale der Freeride World Tour in Verbier sind Sie noch nicht qualifiziert.
"Druck verspüre ich nicht wirklich, aber es nervt mich, wenn ich meine Leistung im Wettkampf nicht abrufen kann. Obwohl ich sonst unter Druck recht gut bin. Aber irgendwie ist gerade der Wurm drinnen, ich hoffe auf Fieberbrunn."

Liegt Ihnen der Wildseeloder?
"Ich kenne den Hang gut, es könnte mir schon aufgehen. Der Wildseeloder ist mittlerweile ein Klassiker, fast wie der Bec des Rosses (in Verbier, Anm.). Wenn die Schneeverhältnisse stimmen, hat man viele Optionen. Die vergangenen Jahre hatten wir nicht immer Glück. Aber heuer haben wir eine super Grundlage."

Vor nicht allzu langer Zeit erklärten Sie, fast noch ein Anfänger im freien Gelände zu sein.
"Ich habe auf jeden Fall viel Erfahrung gesammelt. Ich würde sagen, dass ich kein Rookie mehr bin."

Bei Freeride-Events sind die Tricks wichtiger denn je. Gut für Sie, schließlich gelten Sie als einer der vielseitigsten Athleten.
"Man sollte schon ein, zwei Tricks auf Lager haben. Ich habe damals meine Wildcard bekommen, weil ich so gefahren bin, wie es für Topplatzierungen erwartet wurde. Das war der Hintergedanke. Das Niveau auf der Tour ist schon steil nach oben gegangen, du musst einfach ein guter Allrounder sein. Und vielseitige Athleten, die technisch sauber fahren, aber auch Freestyle-Hintergrund haben, sind super anzuschauen."

Schafft es die Tour so über den Nischensport hinaus?
"Die Tour bemüht sich sehr, um größer zu werden. Das große Problem bei unserem Sport ist, dass er extrem wetterabhängig ist. Deswegen sind auch Liveübertragungen im Fernsehen so schwierig, wir können einfach nicht so langfristig planen. Aber die nächste Generation macht eh alles am Handy, Internet, Youtube, Livestreams, ich glaube, das wird sich in Zukunft weiterentwickeln. Die Tour gibt sich viel Mühe, aber es ist nicht leicht, wenn man so wetterabhängig ist, auch für die Medien."

Steht der Wettkampf bei Ihnen an erster Stelle? Bleibt Zeit für andere Projekte?
"Fifty-fifty. Die Hälfte des Winters sind Wettkampf, die andere Hälfte sind Filmdrehs und Produzieren von Content. Social Media ist in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden."

Zur Person

Der Vorarlberger, 32, startet seit 2013 bei der Freeride World Tour, 2016 war er Gesamtdritter. Studer betrieb Rennlauf, wechselte in die Halfpipe und später ins Gelände. Er gilt als einer der vielseitigsten Skifahrer überhaupt.

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