Überfall auf Schulbrüder: Orden schreibt Belohnung für Hinweise aus

WIEN: UeBERFALL IN KIRCHE IN FLORIDSDORF - MEHRERE VERLETZTE
WIEN: UeBERFALL IN KIRCHE IN FLORIDSDORF - MEHRERE VERLETZTEAPA/HANS PUNZ
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Die brutale Attacke auf die Ordensbrüder in Wien-Floridsdorf ist nach wie vor ungeklärt. Die Kongegration der Schulbrüder hat eine Belohnung von 15.000 Euro ausgeschrieben, sollten Hinweise zur Aufklärung und Verurteilung der Täter führen.

Der Orden Schulbrüder in Strebersdorf hat eine Geldbelohnung für Hinweise ausgeschrieben, die bei der Aufklärung des Raubüberfalls im Dezember vergangenen Jahres helfen sollen. Am 27. Dezember 2018 waren mehrere Ordensbrüder in der Klosterkirche Maria Immaculata in Wien-Floridsdorf von ein oder mehreren Unbekannten überfallen und niedergeschlagen worden. Nun hat die Kongregation der Brüder der Christlichen Schulen für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat sowie zur Verurteilung des Täters oder der Täter führen, eine Belohnung in der Höhe von 15.000 Euro für die Dauer von drei Monaten ausgelobt. Das berichtet die Polizei Wien in einer Aussendung.

"Zufallsüberfall" unwahrscheinlich

Der Fall läuft weiterhin unter dem Titel eines Raubüberfalls - entwendet wurden Bargeld und Wertgegenstände. Grundsätzlich sei die Ermittlungsrichtung aber nach wie vor offen, verlautete am Montag. Einen "Zufallsüberfall" halten die Kriminalisten für unwahrscheinlich, und auch ein Rachedelikt im Zusammenhang mit viele Jahre zurückliegenden Vorwürfen um angeblichen Missbrauch bzw. eine Kombination aus Rache- und Raubabsicht kämen infrage, verlautete am Montag aus der Landespolizeidirektion zur aktuellen Ermittlungsrichtung.

Wie die Ermittlungen des Landeskriminalamts bislang ergaben, dürfte kurz nach Mittag ein oder mehrere Täter durch die katholische Kirche Maria Immaculata in der Anton-Böck-Gasse ins angrenzende Gebäude der von den Geistlichen betriebenen De La Salle-Schule eingedrungen sein. Wie viele es waren, ist auch nach wochenlangen Ermittlungen durch die Gruppe Pöttler des Landeskriminalamts unklar. Der oder die Eindringlinge dürften ein abgesperrtes Gittertor überwunden und eine Faustfeuerwaffe mitgeführt haben. Zum Zeitpunkt des Eindringens waren keine Ordensbrüder unmittelbar anwesend

"Als nach und nach verschiedene Brüder allein in die Kirche kamen, erfolgten zwischen 12:30 bis ca. 16:00 Uhr in verschiedenen Zeitabständen die Übergriffe", heißt es in der Aussendung der Polizei. Die Opfer wurden auf ungewöhnlich brutale Art und Weise durch Schläge und Tritte niedergeschlagen. Es erfolgten auch Misshandlungen in einem nahegelegenen Büroraum. Alle Opfer wurden gefesselt und geknebelt. Fünf Schuldbrüder wurden schwer verletzt, einer davon lebensgefährlich. Die Täterschaft raubte nach den Übergriffen Bargeld und diverse Wertgegenstände und ergriff die Flucht durch das Schulgebäude. Erst nach rund vier Stunden konnte einer der Überfallenen seine Fesseln abstreifen und Hilfe holen.

Auch anonyme Hinweise gesucht

Gemäß der Täterbeschreibung, die die Polizei veröffentlicht hat, war ein Täter ein etwa 185 cm großer Mann mit einem dunklen Teint. Er trug eine braune oder dunkle Wollhaube, die er bis zu den Augenbrauen heruntergezogen hatte, einen grau-schwarzer Anorak, eine graue Hose sowie einen aufgeklebten schwarzen, unecht aussehenden Bart. 

Sachdienliche Hinweise (auch anonym) zu Identität und/oder Aufenthaltsort der gesuchten Person(en) werden beim Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310 DW 33800 entgegen genommen. Alle Hinweise werden wie üblich streng vertraulich behandelt.

(APA)

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