Zwei Monate vor dem Almauftrieb sind viele Landwirte verunsichert: Nach dem Urteil gegen einen Bauern, dessen Kühe eine Touristin getötet hatten, stehen die ersten Sperren im Raum. Ein runder Tisch soll Lösungen bringen.
Es wird noch einige Zeit – und möglicherweise mehrere Instanzen – dauern, ehe ein rechtskräftiges Urteil vorliegt, aber: Dass ein Tiroler Bauer erstinstanzlich 490.000 Euro an den Witwer und Sohn einer Touristin zahlen soll, die auf seiner Alm nach einer Attacke durch seine Kühe starb, hat die Bergbauern, sagt eine Sprecherin der Landwirtschaftskammer Tirol, „extrem verunsichert“.
Die österreichische Landwirtschaftskammer berichtet von „massenweisen Anrufen“ und erarbeitet gerade einen Katalog an Empfehlungen an die Bergbauern, wie sie sich vor ähnlichen Klagen schützen können. Wie diese Empfehlungen ausfallen können, ist offen.
In Tirol, mit 9400 Betrieben mit Almauftrieb hauptbetroffen, lädt die Landwirtschaftskammer morgen, Mittwoch zum Runden Tisch: Vertreter der Landesregierung, Landwirtschaftskammer, Touristiker und Alpenverein sollen darüber beraten, wie sich Almwirtschaft und die zunehmende Zahl an Wanderern nach diesem Urteil noch vereinbaren lassen.