Mit einem Abo jede Woche ein neues Auto

Randmotiv Feature BWM Luxuslimousine der 7er Reihe im Showroom der BMW Welt Felgen Raeder Bilanz Pr
Randmotiv Feature BWM Luxuslimousine der 7er Reihe im Showroom der BMW Welt Felgen Raeder Bilanz Pr(c) imago/Sven Simon (FrankHoermann/SVEN SIMON)
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Auch wenn das Auto-Abonnement noch in den Kinderschuhen steckt, die Interessenten zeigen eine hohe Zahlungsbereitschaft und einen Wunsch nach Premium-Fahrzeugen.

Auch wenn nur jeder Vierte in Deutschland und gar nur jeder siebte Befragte in den USA einer Umfrage unter 1000 Teilnehmern zufolge ein grundsätzliches Interesse an einem Auto-Abonnement haben, das Thema liegt im Trend. Immerhin könnten sich drei von zehn Interessenten in Deutschland vorstellen, ihr Auto zugunsten eines Abo-Modells abzuschaffen.

"Der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Doch bei immer mehr Fahrzeughaltern kommt verstärkt der Gedanke auf, lieber monatlich eine Rate für ein Abo zu bezahlen und je nach Tätigkeit ein anderes Modell zu wählen, anstatt pauschal ein Auto zu unterhalten, das den Bedürfnissen der Kunden nicht immer gerecht wird," erklärt Joachim Deinlein, Partner beim Berater Oliver Wyman, in der Aussendung. Porsche bietet in den USA bereits ein Abomodell für seine Fahrzeuge an.

Beim Auto-Abo erhält der Kunde gegen eine monatliche Gebühr ein Fahrzeug seiner Wahl aus einem vorher definierten Pool und kann das Auto in einer vorgegebenen Häufigkeit wechseln. Nebenkosten für Versicherung und Wartung fallen nicht an, lediglich der Sprit wird selbst getragen.

Premium-Wagen im Visier

Auffällig ist bei der Umfrage die hohe Zahlungsbereitschaft vieler Kunden. Fast jeder Dritte gab an, eine Monatsrate von über 1.000 Euro für akzeptabel zu halten, 23 Prozent davon zeigten sich mit über 1.250 Euro einverstanden. Auf der anderen Seite sind 45 Prozent aller in Deutschland befragten Konsumenten monatlich bereit, maximal 500 Euro für das Auto im Abo zu investieren. Die Zahlen sollten laut Deinlein für das Premiumsegment als Ansporn bedeuten: "Hersteller müssen einen Weg finden, diese Zahlungsbereitschaft auszuschöpfen."

Hohe Zahlungsbereitschaft für ein Auto-Abo
Hohe Zahlungsbereitschaft für ein Auto-Abo(c) Oliver Wyman (Oliver Wyman)

Ganz oben auf der Wunschliste steht die Verfügbarkeit des Wunschautos. Doch der Haupt-Kundenwunsch trifft einen wunden Punkt: "Hersteller stehen vor großen Herausforderungen, Spitzenbedarfe nach gewissen Fahrzeugen vorzuhalten, zum Beispiel im Sommer genügend Cabrios und im Winter ausreichend SUVs, die dann in anderen Jahreszeiten weniger gefragt sind," sagt Deinlein. "Je spezifischer die Fahrzeuge im Pool definiert sind, desto teurer wird der Balanceakt."

Starker Wunsch nach Wechsel

Für wichtig erachten 29 Prozent der potentiellen Kunden die zulässige Jahreskilometerzahl, für 26 Prozent sind die Modellvielfalt und für 20 Prozent der Service beim Austausch des Fahrzeugs wichtig. Dabei wird der Austausch des Fahrzeuges an einem festen Abholort bevorzugt. "Dabei würde fast jedem Dritten ein einziger Fahrzeugwechsel im Jahr genügen", sagt Deinlein.

Bei Personen mit großem Interesse zeichnet sich jedoch der Wunsch ab, die Fahrzeuge weitaus häufiger wechseln zu dürfen - 29 Prozent in Deutschland würden am liebsten jede Woche mit einem neuen Auto vorfahren. Und die Sehnsucht nach großen Autos, etwa SUVs, steigt auffällig an.

Auch wenn der Erfolg von Auto-Abonnements unter den Automobilherstellern stark umstritten ist, rät Deinlein zum Handeln. Schleifen lassen sollten Fahrzeughersteller das Thema nicht, denn wie immer stehen auch Start Ups wie Cluno oder Like2Drive in den Startlöchern

(red./herbas)

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