Nach dem blutigen Selbstmordanschlag auf Polizisten in der umstrittenen Region Kaschmir hat die indische Luftwaffe ein mutmaßliches Terrorcamp in Pakistan angegriffen. Islamabad kündigte Gegenmaßnahmen an.
Wien/Neu-Delhi. Es war ein Vergeltungsschlag mit Ankündigung. Knapp zwei Wochen nach dem verheerenden Selbstmordattentat auf Polizeikräfte im indischen Teil Kaschmirs griffen indische Kampfflugzeuge in den frühen Morgenstunden am Dienstag ein mutmaßliches Terrorcamp in Pakistan an. Dabei sei eine „sehr große Anzahl“ von Mitgliedern der islamistischen Terrorgruppe Jaish-e-Muhammad (JeM) getötet worden, teilte das Außenministerium in Neu-Delhi mit. Es habe außerdem „glaubwürdige Informationen“ über weitere geplante Selbstmordanschläge gegeben, weshalb der Angriff „absolut notwendig“ gewesen sei.
Seit dem Tag des Attentats am 14. Februar, bei dem mehr als 40 indische Polizisten getötet worden waren, hatte die pakistanische Regierung eine militärische Antwort Indiens erwartet. Schließlich hatte der indische Regierungschef Narendra Modi angekündigt, die Verantwortlichen würden einen „sehr hohen Preis“ für die Tat bezahlen – und er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er den verfeindeten Nachbarstaat Pakistan für den schlimmsten Anschlag in Kaschmir seit 30 Jahren verantwortlich macht.