Wollen wir 2019 wirklich immer noch "Frauenausstellungen"?

Elena Luksch-Makowsky, „Adoles­centia“, 1903.
Elena Luksch-Makowsky, „Adoles­centia“, 1903.Belvedere, Wien
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Eine Flut an Frauenausstellungen überschwemmt gerade Museen und Galerien. Wirkt ein wenig wie in den 1970er-Jahren, das macht skeptisch.

Es wirkt fast wie ein Triumph: Überall strahlen sie auf den großen, glänzenden Drucksorten des High-End-Kunstbetriebs – die Frauenausstellungen. Allen voran das Belvedere mit der hinreißenden Schau „Stadt der Frauen“, die ein sehr breites Spektrum der Künstlerinnen zeigt, die den Alltag von Wien um 1900 prägten, nicht allerdings die museale Dauerausstellung dieser international erfolgreichsten österreichischen Kunstepoche. Die war und ist von Männern bestimmt, bis hinunter ins Mittelmaß. Und in diesem zumindest ist die Kunst der Frauen der der Männer durchaus ebenbürtig (obwohl es, trotz der historisch erschwerten Rahmenbedingungen für Frauen, auch einige Ausreißerinnen in Richtung Genialität gibt).

Historisch ist diese Wiederentdeckung der über Jahrzehnte gering geschätzten Künstlerinnen also tatsächlich ergiebig und bedeutet in manchen Fällen tatsächlich eine historische Neubewertung des männerdominierten Kanons. Siehe etwa auch die grandiose Zusammenschau der völlig verdrängten weiblichen Art brut im BA-Kunstforum.

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