Gegen die Beisetzung des polnischen Präsidenten Kaczynski in der Kathedrale auf dem Wawel haben hunderte Menschen protestiert. "Wir müssen die Entscheidung akzeptieren", so die Bischofskonferenz.
Die katholische Kirche in Polen hat versucht, im Streit um die letzte Ruhestätte für den verunglückten Präsidenten Lech Kaczynski zu schlichten. "Wir müssen die Entscheidung respektieren", erklärte der Generalsekretär der polnischen Bischofskonferenz, Stanislaw Budzik.
Die Krypta der Kathedrale auf der Wawel-Burg in Krakau sei "ein angemessener Ort, um der Opfer von Katyn vor 70 Jahren, dem Präsidenten und all jenen zu gedenken, die im Dienste für Polen gestorben sind", teilte der Bischof mit. Die Kirche genießt in Polen großen Einfluss. 90 Prozent der Bevölkerung sind katholisch.
Beisetzung am Sonntag
Kaczynski und seine Frau Maria sollen am Sonntag in der Kathedrale auf dem Wawel beigesetzt werden. In den vergangenen Tagen hatten mehrere hundert Menschen in Warschau gegen eine Beisetzung des Staatschefs, der Polen polarisiert hatte, neben Königen und Nationalhelden demonstriert.
Die Kaczynskis waren am Samstag beim Absturz der polnischen Präsidentenmaschine in der Nähe des westrussischen Smolensk verunglückt. Auch alle anderen 94 Insassen der Maschine starben, darunter ein Großteil der polnischen Führungselite.
Bei der Auswertung der Flugschreiber verdichteten sich die Hinweise auf einen Pilotenfehler. Der Besatzung sei bewusst gewesen, dass ihr "eine unausweichliche Katastrophe" drohe, sagte der polnische Generalstaatsanwalt am Donnerstag mit Verweis auf Untersuchungsergebnisse. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Ermittlerkreise, es gebe keinen Hinweis darauf, dass der Pilot unter Druck gesetzt worden sei.
(APA)