Für 1200 AMS-Trainer, die wegen Budgetkürzungen ihren Job verlieren, wurde eine "stiftungsähnliche Maßnahme" eingerichtet und 8,7 Millionen Euro bereit gestellt. Aber der Ansturm hält sich in Grenzen. Denn die Sache hat einen Haken.
Wien. Es war im November, und die Diskussion um die Einsparungen im AMS-Budget immer noch in vollem Gange. Da kündigte Sozialministerin Beate Hartinger-Klein von der FPÖ an, dass es eine „stiftungsähnliche Maßnahme“ für jene rund 1200 Trainer und Deutschlehrer geben werde, die im Zuge der Budgetkürzungen ihren Job verlieren. Das Arbeitsmarktservice hat heuer bekanntlich 1,25 Mrd. Euro für Fördermaßnahmen zur Verfügung, nach 1,4 Mrd. Euro im Vorjahr. Die Regierung argumentiert die Kürzungen mit den besseren Arbeitsmarktdaten. Die Zahl der Arbeitslosen (ohne Schulungsteilnehmer) soll heuer von 313.000 auf 308.600 sinken. Die Vertreter der Bildungsinstitute finden, man brauche die Trainer trotzdem: Für Sprachkurse für anerkannte Flüchtlinge und zur Qualifizierung potenzieller Fachkräfte, die in den Unternehmen gebraucht werden.
Ende Dezember wurde die „stiftungsähnliche Maßnahme“ für Trainer und Sprachlehrer dann beschlossen. Aber der Ansturm hält sich in Grenzen.
Aktuell nehmen nur vier Personen teil, man habe Verträge mit zehn Unternehmen geschlossen, sagt Andreas Gruber, der als Geschäftsführer der Aufleb GmbH für die Umsetzung zuständig ist. Dabei ist die Stiftung – oder eben „stiftungsähnliche Maßnahme“ - eigentlich eine super Sache. Wer teilnimmt, bekommt bis zu vier Jahre lang Arbeitslosengeld und vom AMS Weiterbildungen im Wert von 3500 Euro bezahlt. Und zusätzlich noch einmal 60 Euro im Monat als Stipendium. Kein Wunder, dass die Ankündigung der Sozialministerin auf breites Interesse unter den Betroffenen gestoßen ist. „Die Leute hatten große Hoffnungen“, sagt Nerijus Soukup, Betriebsratschef beim Erwachsenenbildungsinstitut Mentor, wo voriges Jahr 60 Leute gekündigt worden seien.