Navigationsgeräte

Die klassischen Navis an der Scheibe sind noch nicht ausgestorben.
Die klassischen Navis an der Scheibe sind noch nicht ausgestorben. (c) APA/HELMUT FOHRINGER (HELMUT FOHRINGER)
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Sie werden immer weniger. Smartphones und integrierte Systeme lassen den Markt für Navis schrumpfen. Ganz sinnlos sind sie aber nicht. Vor allem für Vielfahrer mit unterschiedlichen Zielen.

Unlängst auf der Autobahn. Ö3 bringt einen Bericht, der eine Lanze für Navigationsgeräte bricht. In einem großen Vergleichstest wurden Navis mit Smartphone-Apps verglichen. Während ich den Beitrag höre, blicke ich mich auf der Autobahn um und suche bei anderen Fahrern an der Windschutzscheibe angebrachte Navis. Davon gibt es erstaunlich viele.

Vor allem in älteren Autos vermutlich ohne integrierte Navisysteme findet man sie noch oft. Wobei integrierte Systeme nicht immer das Gelbe vom Ei sind. In meinem Ford ist eines drin. Das ist aber so grottenschlecht, dass ich es so gut wie nie benutze. Manchmal im Urlaub, damit die Kinder sehen, wie lang wir noch fahren. Normalerweise ist mir Google Maps lieber. Eigentlich brauche ich ja kein Navi. Ich fahre jeden Tag die gleiche Strecke. Da weiß ich ja, wie ich fahren muss. Google Maps starte ich nur, um zu sehen, wann ich durch den täglichen Stau in der Wiener Südeinfahrt durch sein werde, der nicht einmal dem Verkehrsfunk eine Meldung wert ist. Das berechnet Maps ziemlich exakt. Wozu also ein eigenes Navi?

Im Radiobericht lautet das Fazit so: Smartphones berechnen Routen deutlich schneller als Navis, da sie leistungsstärkere Prozessoren eingebaut haben. Für Gelegenheitsnavigatoren also ideal.

Für Vielfahrer, die immer wieder zu unterschiedlichen Zielen fahren müssen, seien klassische Navigationsgeräte die bessere Wahl. Vor allem, weil sie den Traffic Message Channel mithorchen. TMC ist ein digitaler Radiodienst, über den die aktuelle Verkehrslage ausgestrahlt wird. Das verstehen Navis, und sie können Zeitverzögerungen durch Staus viel besser berechnen, erklärt der Sprecher im Radio.

Gut, denke ich. Nach dem Head-up-Display von vergangener Woche kaufe ich mir noch ein ordentliches Navi fürs Auto. Der Test empfiehlt ein Gerät von TomTom und eines von Garmin. Kostenpunkt: 150 bis 300 Euro. Da habe ich dann aber doch nicht zugeschlagen, sonst macht mich diese Kolumne noch arm . . .

manuel.reinartz@diepresse.com

Diepresse.com/Spielzeug

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.03.2019)

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