"Österreichern ist autonomes Fahren noch nicht ganz geheuer"

Symbolfoto: Autonomes Fahren
Symbolfoto: Autonomes FahrenAPA/AFP/TIMOTHY A. CLARY
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43 Prozent der Österreicher halten selbstfahrende Autos für unsicher. Jüngere Menschen hinterfragen den privaten Autobesitz laut einer aktuellen Studie immer mehr.

Die Österreicher stehen vernetzten Autos deutlich skeptischer gegenüber als andere Europäer. Nur 29 Prozent sehen einen Mehrwert. In Deutschland sind es 35 Prozent, in Großbritannien 45 und in Italien sogar 60 Prozent. Laut einer am Montag veröffentlichten weltweiten Deloitte-Studie hinterfragen immer mehr, vor allem jüngere Menschen, den privaten Autobesitz.

In den Generationen X, Y und Z - nach 1965 Geborene - stellen sich mehr Menschen die Frage, ob sie ein eigenes Auto überhaupt noch brauchen als das bei der Nachkriegsgeneration der Über-55-Jährigen der Fall ist. Jüngere stehen Mitfahrgelegenheiten, Carsharing und Fahrdiensten wie Uber aufgeschlossener gegenüber. "Junge Leute scheinen die Idee gemeinsamer Mobilität in deutlich größerer Anzahl verstanden zu haben", heißt es in der Studie. Die Gewohnheiten änderten sich aber nur langsam. Auch die Idee, mehrere Verkehrsmittel wie Zug, U-Bahn, Fahrrad und Auto zu kombinieren, habe sich bisher nicht durchgesetzt.

85 Prozent wünschen sich Kontrolle durch Behörden

Bei selbstfahrenden Autos sind die Österreicher gespalten. Während 59 Prozent der hierzulande 1256 Befragen angaben, gerne einmal in einem solchen Gefährt sitzen zu wollen, halten 43 Prozent autonomes Fahren für unsicher, wie die Auswertung des Beratungsunternehmens zeigt. "Den Österreichern ist autonomes Fahren noch nicht ganz geheuer, was vor allem an fehlenden persönlichen Erfahrungen liegt", erklärte der Österreich-Direktor von Deloitte, Matthias Kunsch.

Der Studie zufolge wünschen sich in Österreich 85 Prozent eine Kontrolle durch Behörden bei der Entwicklung und Benutzung autonomer Fahrzeuge. Ein Drittel würde die beim Fahren gesammelten Daten aber niemandem anvertrauen wollen. Der Rest findet vor allem Autohersteller und staatliche Einrichtungen am vertrauenswürdigsten.

Die Autobranche steht in den nächsten Jahren vor einem Umbruch hin zu E-Mobilität und Digitalisierung. Die Experten von Deloitte sehen auf dem Weg dahin jedoch noch einige Hürden. Elektroautos seien zwar am Vormarsch, die niedrigen Spritpreise hielten die Leute aber fern. Bei selbstfahrenden Autos sind es laut Deloitte vor allem die Berichte über Unfälle, die Verbraucher vorsichtig machen. Die Mehrheit ist überdies nicht bereit, für neue Services rund ums Auto extra zu zahlen.

(APA)

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