Kirchlicher Protest gegen Karfreitagsplan

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Vor dem ÖVP-Aschermittwoch gibt es einen Marsch.

Wien. Die evangelische Kirche, die Katholiken und Altkatholiken nutzen den politischen Aschermittwoch der ÖVP in der Klagenfurter Messehalle für einen Protest gegen die Karfreitagsregelung der Bundesregierung: Gemeinsam riefen die Kirchen am Montag zu einem „Schweigemarsch“ auf. Beginnen soll der Protest mit einer ökumenischen Andacht, im Anschluss will der Zug zur Messe weiterziehen, wo ab dem frühen Abend das ÖVP-Event stattfinden soll.

Der evangelische Superintendent, Manfred Sauer, der römisch-katholische Diözesanadministrator, Engelbert Guggenberger, und ein Vertreter der altkatholischen Kirche möchten Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) eine Erklärung überreichen. Darin fordern sie einen Abtausch des Karfreitags mit dem Pfingstmontag und kritisieren, dass „fast ausschließlich wirtschaftliche Argumente ins Treffen geführt werden, während die religiöse Bedeutung dieses Tages zu wenig in den Blick genommen wird“. Nach dem Protestzug soll die römisch-katholische Aschermittwochsliturgie gefeiert werden.

Die Bischofskonferenz kritisiert am Montag allerdings die angekündigte Teilnahme des Klagenfurter Diözesanadministrators Engelbert Guggenberger bei dem Protest. Man akzeptiere das im Parlament beschlossene Gesetz, hieß es in einer Aussendung. Demonstrationen wie die angekündigte entsprächen nicht der Position der Bischöfe.

„Versprechen gebrochen“

Der evangelisch-lutherische Bischof, Michael Bünker, geht in einem Brief an die Pfarrgemeinden mit der Karfreitagsregelung noch härter ins Gericht. Es wurde „einseitig den Interessen der Wirtschaft gefolgt und ein öffentliches Versprechen gebrochen“, schreibt er. Gegenüber allen Beteuerungen sei den Evangelischen der Karfreitag als Feiertag genommen worden. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.03.2019)

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