Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker will – bis auf das AKH – alle städtischen Spitäler umbenennen. Der "Krankenanstaltenverbund" wird zum "Gesundheitsverbund".
Der Träger der städtischen Wiener Spitäler erhält nicht nur eine Rechtsform – sondern auch einen neuen Namen. Statt Krankenanstaltenverbund (KAV) wird der Konzern ab 2020 unter Wiener Gesundheitsverbund firmieren, kurz WiGev. Auch die Spitäler und Pflegewohnhäuser erhalten neue Namen.
Das neue Konzept wurde am Dienstag von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), der Generaldirektorin des KAV, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, der grünen Gesundheitssprecherin Birgit Meinhard-Schiebel und Susanne Jonak von der Gewerkschaft Younion präsentiert.
Der ursprünglich angedachte Vorschlag, den KAV insgesamt in Wien Kliniken umzubenennen, wurde nicht in dieser Form umgesetzt. Dieser Name kommt aber bei einem der beiden Geschäftsfelder sehr wohl zum Zug - bei den Spitälern. Die Pflegehäuser dagegen werden zur Wien Pflege.
Die Spitäler werden künftig jedenfalls einheitlich bezeichnet. Die Formel lautet: „Klinik“ plus der Name des betreffenden Bezirks. Das ist deutlich kürzer als so manche bisherige, historisch gewachsene Bezeichnung.
Aus dem Sozialmedizinischen Zentrum Süd – Kaiser-Franz-Josef-Spital mit Gottfried von Preyer'schem Kinderspital wird etwa die Klinik Favoriten. Das Wilhelminenspital heißt dann Klinik Ottakring, das SMZ Ost – Donauspital mutiert zur Klinik Donaustadt, das Otto-Wagner-Spital nennt sich in Zukunft Klinik Penzing und die Rudolfstiftung Klinik Landstraße.
Das in Bau befindliche – und angesichts der Probleme bei der Errichtung schon jetzt prominente – Krankenhaus Nord verschwindet ebenfalls. Das Megaspital an der Brünner Straße ist ab 2020 die Klinik Floridsdorf. Wie Hacker eingestand, war er selbst vom Namen nie angetan: „Ich finde KH Nord grundsätzlich nicht sehr prickelnd.“
Anstatt Spitäler nach Himmelsrichtungen zu benennen, würden nun die Bezirksnamen verwendet, was besser sei. Hacker sprach von einem „echten Neustart in der Benamsung“. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Das AKH wird nicht umgetauft. Es sei international sehr bekannt, begründete der Ressortchef die Sonderregelung. Es wäre ein „Unfug, hier eine Änderung vorzunehmen“.
Warten auf KAV-Reform
Vonseiten der Opposition gibt es unisono Kritik an der Aktion der Stadtregierung – Stichwort: Etikettenschwindel, wie es die FPÖ nennt. Die ÖVP spricht von einer „Kindstaufe vor der Geburt“ im Bezug auf das KH Nord. Vorsichtig optimistisch sind die Neos, was die Umstrukturierung des Wiener KAV betrifft. Man sei mit den Eckpunten – Personal- und Finanzhoheit sowie neue Führungsstruktur mit Aufsichtsrat und Geschäftsführung – zufrieden.
Doch Details lassen auf sich noch warten. Fix ist nur, dass der Spitalsträger zu einer Anstalt öffentlichen Rechts umgewandelt wird. Und dass die neue Struktur ebenfalls 2020 in Kraft treten soll. Alles Weitere soll noch im ersten Halbjahr 2019 verkündet werden, hieß es heute.
(Red.)