Hypo Alpe: Geldwäsche-Anzeige gegen Ex-Chef Kulterer

Hypo Alpe Bank zeigt
Hypo Alpe Bank zeigt(c) APA Guenter R. Artinger
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In der Anzeige geht es um Finanzierungen, die die Hypo International für eine Gesellschaft des kroatischen Ex-Generals Zagorec durchgeführt hat. Auch Zagorec wurde angezeigt.

Die Hypo Alpe Adria Bank hat am Freitag ihren ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Kulterer wegen des Verdachts der Geldwäsche bei der Staatsanwaltschaft Klagenfurt angezeigt. Das berichtet der "Standard" vorab. Der Anwalt der Bank, Guido Held, bestätigte, die Bank habe eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Klagenfurt übermittelt. Auch Kulterers damalige Vorstandskollegen Günter Striedinger und Josef Kircher sowie der kroatische Ex-General Vladimir Zagorec wurden angezeigt.

Dabei geht es um Finanzierungen, welche die Hypo International im Jahr 2006 für die Zagorec-Gesellschaft Sambuca durchgeführt hat. Diese sollen über die Hypo-Tochter in Liechtenstein abgewickelt worden sein. Die Finanzierungen sollen entgegen den Empfehlungen der internen Revision durchgeführt worden sein. Diese habe, so der "Standard", Geldwäscheverdacht geäußert und die Einschaltung der Behörde empfohlen.

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In einem Fall geht es um die Finanzierung eines von Zagorec mitgeplanten Tourismusprojekts auf der Insel Hvar. 2005 beantragte die kroatische Gesellschaft Hvar Gradenje 11 Millionen Euro Kredit, um Immobilien zuzukaufen. Weil aber der internen Revision der Bank Eigentumsverhältnisse der Gesellschaft, Herkunft ihres Eigenkapitals und Geldes für die ersten Anschaffungen unklar blieb, forderte die Revision Finanzierungsunterlagen und Dokumente. Laut "Standard" gehörte die Immo-Gesellschaft Hvar der Vaduzer Sambuca Establishment und diese der Diagono Stiftung. Diagono verkaufte Sambuca an die (von der Hypo finanzierte) Espada Anstalt. Sambuca wurde laut Hypo-Kontrollbericht der Grünen von Striedinger und dessen Schwager, dem Ex-Hypo-Banker und Steuerberater Hermann Gabriel, gegründet.

Sambuca-Direktor war Gerold Hoop, liechtensteinischer Anwalt und Treuhänder, gegen den die Justiz in Vaduz ermittelt. Gabriel und Hoop wurden nun auch von der Kärntner Hypo angezeigt. Hoop hatte damals eine Erklärung abgegeben, wonach das Geld für Anschaffungen aus Eigenkapital aufgebracht werde. Die interne Revision beharrte auf ihren Bedenken, Striedinger ignorierte sie jedoch. Nun soll sich die Justiz um die Angelegenheit kümmern.

(APA)

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