Daimler und BMW wollen bei Roboterautos Standards setzen

Die beiden Premiumautobauer BMW und Daimler sind in ihrer Allianz für autonomes Fahren offen für weitere Partner. Zunächst will man sich aber die Technologie vorantreiben und sich auf Standards einigen.

Daimler und BMW wollen bei der gemeinsamen Entwicklung der nächsten Technologiegeneration des autonomen Fahrens Standards setzen, bevor sich weitere Partner beteiligen können. Zunächst müssten die Entwicklungsteams der beiden Premiumautobauer zusammenfinden und den technischen Leistungsumfang festlegen, sagte Daimler-Entwicklungsvorstand Ola Källenius am Mittwoch auf dem Genfer Autosalon. "Wir werden voranschreiten und dann wird es die Gelegenheit für andere geben mitzumachen." Sein Kollege Klaus Fröhlich von BMW wies darauf hin, dass die Münchner bereits mit Fiat Chrysler bei selbstfahrenden Autos zusammenarbeiten. Bei weiteren Partnern müssten womöglich auch kartellrechtliche Fragen berücksichtigt werden.

Man wolle die Technologie vorantreiben, indem man sich auf Standards einige, erläuterte Fröhlich. Dazu brächten beide Partner ihre jeweilige Kompetenz auf dem Gebiet ein und sorgten für ein höheres Volumen. Parallel dazu werde sich das regulatorische Umfeld entwickeln, das die Regeln für Roboterautos festlegt.

Bei der Bekanntgabe ihrer Allianz vergangene Woche hatten Daimler und BMW erkärt, die Kooperation sei offen für weitere Partner. "Beide Unternehmen werden weitere Partnerschaften mit Technologie-Unternehmen und Automobilherstellern prüfen, die zum Erfolg der Plattform beitragen können", hatte es in einer Mitteilung geheißen. Die bestehenden Partnerschaften von Daimler mit dem Automobilzulieferer Bosch sowie von BMW mit Intel und anderen sollten zugleich fortgesetzt werden.

Gespräche über Kooperationen bei der Entwicklung selbstfahrender Autos machen in der Branche schon seit einiger Zeit die Runde. Neben BMW und Daimler und den großen Zulieferern wurde dabei auch Volkswagen als möglicher Partner genannt. Die Wolfsburger verhandeln mit dem US-Autobauer Ford über eine Ausweitung ihrer Allianz bei Nutzfahrzeugen auf selbstfahrende Autos, Mobilitätsdienste und Elektroautos. Volkswagen-Finanzvorstand Frank Witter hatte im Gespräch mit Reuters in Genf angedeutet, auch eine Zusammenarbeit mit Daimler und BMW käme in Frage. "Autonomes Fahren ist es allemal wert, sich Optionen anzusehen." In der Branche rede ohnehin jeder mit jedem. Volkswagen müsse deutlich offener für Kooperationen werden, hatte Witter gesagt.

(Reuters)

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