Der Glücksspielkonzern hat im Vorjahr gut verdient. Der größte Gewinner ist der Staat - er kassierte mit 620 die Rekord-Steuerleistung. An Spieler wurden 3,15 Mrd. Euro an Gewinnen ausgeschüttet.
Alexander Labak kann zufrieden sein. Der seit seinem Amtsantritt vor drei Jahren zum Teil heftig umstrittene Boss der Casinos Austria (Casag), dessen Vertrag heuer ausläuft, verabschiedet sich mit einem Rekordumsatz. Der heimische Glücksspielkonzern erwirtschaftete im Vorjahr Erlöse von 4,49 Mrd. Euro, was einen Zuwachs von 11,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Nicht ganz so gut lief es beim Ergebnis: Unter dem Strich gab es einen Gewinn von 92,66 Mio. Euro - nach 101 Mio. Euro im Jahr zuvor. Dabei schlugen Sondereffekte und das deutlich geringere Ergebnis der zwölf inländischen Casinos zu Buche: Bei einem Umsatz von 314,13 Mio. Euro (nach 330,14 Mio. Euro) sackte der Betriebserfolg von 18,7 auf 6,1 Mio. Euro ab. Als Grund nennen die Casinos Austria die Konkurrenz in Liechtenstein sowie Rückstellungen für diverse Personalmaßnahmen, etwa Pensionen.
"Wir sind mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr zufrieden. Unsere Mitarbeiter haben Tolles geleistet, denn nach dem Rekordjahr 2017 konnte unsere Unternehmensgruppe in beinahe allen Unternehmensbereichen 2018 operativ weiter deutlich zulegen. Vor allem unser größter Geschäftsbereich, die Lotterien, haben ein sehr gutes Ergebnis eingefahren", sagt Labak.
In der Tat sind die Lotterien, die zu rund 66 Prozent zur Casag gehören, die Cashcow des Glücksspielkonzerns. 3,94 Mrd. Euro bedeuten einen Rekordumsatz. Und mit 75,7 Mio. Euro sind die Lotterien auch für gut die Hälfte des Konzern-Betriebsergebnisses von 144 Mio. Euro verantwortlich. Bei den Lotterien läuft nicht nur das Geschäft mit klassischen Produkten gut: Die Onlinespiele-Plattform Win2day konnte den Umsatz um 11,74 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro steigern. Der Wermutstropfen: Die Lotterien besitzen zwar die einzige Online-Lizenz in Österreich, zwei Drittel des Gesamtmarktes ziehen jedoch ausländische Anbieter ab, die von der Casag als illegal angesehen werden. Sie verfügen großteils über eine Lizenz in einem anderen EU-Land und pochen auf die Dienstleistungsfreiheit.
Besser als in vielen Jahren zuvor ist es auch im Ausland gelaufen: Die Casinos Austria international konnte den Umsatz von 131,8 auf 150,5 Mio. Euro steigern und erzielte mit 17,4 Mio. Euro das beste Betriebsergebnis seit langem.
Staat ist der Gewinner
Auch wenn es heißt, dass beim Glücksspiel eigentlich nur der Anbieter gewinnt - an Spieler wurden im Vorjahr 3,15 Mrd. Euro ausgeschüttet. Das ist ein neuer Höchststand. Dazu beigetragen hat auch der erste Siebenfach-Jackpot. Der größte Einzelgewinner ist freilich der Staat: mit 620 Mio. Euro sind die Casag einer der größten Steuerzahler Österreichs.
Größter Aktionär der Casinos Austria ist die tschechische Sazka Group, weitere Anteile hält der österreichische Staat über die Holding Öbag und die Novomatic.