Die Gehaltsschere zwischen Mann und Frau trifft Angestellte, Führungskräfte und Pensionisten besonders hart.
Verglichen zum Vorjahr verzeichnen Statistiker eine leichte Verringerung des Gender Pay Gap in Österreich um 0,2 Prozent auf 19,9 Prozent. Sieht man sich die Zahlen heruntergebrochen auf die Faktoren Alter, Position im Unternehmen und Dienstverhältnis genauer an, gibt es wenig Anlass zur Freude.
Der Gender Pay Gap nach Dienstverhältnis
Die Gehaltsschere bei Angestellten ist größer als jene bei Arbeitern und hat sich in beiden Gruppen im Vergleich zum Vorjahr sogar vergrößert. Ersteres ist deshalb ausschlaggebend, weil die meisten Frauen Angestellte sind.
2018 | 2017 | |
Arbeiter/innen | 30 % | 29 % |
Angestellte | 33 % | 32 % |
Vertragsbedienstete | 8 % | 10 % |
Beamte | 1 % | 2 % |
Der Gender Pay Gap nach Position im Unternehmen
Je höher die Position im Unternehmen, desto breiter die Gehaltsschere: Frauen haben grundsätzlich schlechtere Aufstiegschancen. Erreichen sie aber doch eine Führungsposition, verdienen sie durchschnittlich fast 40 Prozent weniger als Männer in vergleichbaren Positionen.
2018 | 2017 | |
Führungskräfte | 39 % | 31 % |
Hochqualifizierte | 14 % | 19 % |
Höhere Tätigkeiten | 29 % | 29 % |
Mittlere Tätigkeiten | 24 % | 23 % |
Facharbeiter | 28 % | 29 % |
Hilfstätigkeiten | 21 % | 21 % |
Der Gender Pay Gap nach Alter
Mit steigendem Alter weitet sich auch die Gehaltsschere und findet ihren Höhepunkt zwischen 30 und 49 Jahren. Das hängt auch mit der Familienplanung zusammen.
Die Gehaltsunterschiede zeichnen sich auch klar in der Pension ab, wo sich die Schere auf durchschnittlich 41 Prozent beläuft.
bis 19 Jahre | 21 % |
20 bis 29 Jahre | 23 % |
30 bis 39 Jahre | 38 % |
40 bis 49 Jahre | 38 % |
50 bis 59 Jahre | 36 % |
60 Jahre und älter | 30 % |
Österreich liegt laut Eurostat im EU-Vergleich über dem durschnittlichen Gender Pay Gap von 16,1 Prozent. Angeführt wird die Liste von Rumänien, Luxemburg und Belgien.