Dies ist für evangelische Beamte eine Neuerung: Sie hatten bisher den ganzen Karfreitag frei. Die Stadtregierung verweist auf den "persönlichen Feiertag".
Auch die Wiener Beamten haben - so wie ihre Kollegen im Bund - am Karfreitag weiterhin ab Mittag frei. Das teilte eine Sprecherin des zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ) mit.
Die Regelung, so wurde betont, gelte nun auch für evangelische Mitarbeiter, die bis zur Streichung des Feiertags am Karfreitag nicht arbeiten mussten. Es bestehe aber die Möglichkeit, sich eben den neu eingeführten "persönlichen Feiertag" zu nehmen, hieß es. Dieser wird jedoch als Urlaubstag abgezogen.
Auf einen Blick
Die türkis-blaue Koalition hat im Nationalrat den Karfreitag als Feiertag gestrichen - nicht jedoch ohne zuvor auf heftige Kritik von Opposition, Arbeiterkammer und Gewerkschaft zu stoßen. Der ÖGB prüft rechtliche Schritte, Arbeitsrechtler halten diese für aussichtsreich. Zustimmung kam beim Beschluss nur von ÖVP und FPÖ.
Notwendig geworden war eine Neuregelung aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs: Die Höchstrichter orteten eine Diskriminierung darin, dass am Karfreitag in Österreich bislang nur Altkatholiken und Evangelische einen freien Tag bekommen haben. Die Koalition aus ÖVP und FPÖ schlug daraufhin vor, aus dem Karfreitag einen halben Feiertag zu machen - ein Vorstoß, der auf heftige Kritik gestoßen ist und zu folgendem Beschluss geführt hat: Der Nationalrat entfernte den Karfreitag gänzlich aus dem Feiertagskalender. Wer künftig an diesem Tag frei haben will, muss dafür einen Tag aus seinem regulären Urlaubskontingent verwenden.
(APA)