Als Luthers Revolution in Österreich ankam

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Frankenburger Würfelspiel / Schulwandb. - -(c) akg-images / picturedesk.com
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Die Karfreitagsdebatte riss eine Wunde auf: jene der Gegenreformation unter Ferdinand II. und seinen Nachfolgern. Ohne sie wäre Österreich ein evangelisches Land geblieben. Eine kurze Geschichte des Protestantismus, der einst die Welt veränderte.

Rein psychologisch gesehen ist der Protestantismus eigentlich nicht sonderlich attraktiv. Was ihn im Wesentlichen vom Katholizismus unterscheidet, ist die Prädestinationslehre, der Glaube daran, dass alles von Gott vorherbestimmt ist. Dieser Fatalismus ist je nach Spielart des Protestantismus unterschiedlich ausgeprägt, bei den Calvinisten ist er am rigidesten. Wozu sich also anstrengen? Wozu morgens aufstehen? Wozu ein Leben leben, in dem man ohnehin nichts mitzubestimmen hat?

Doch die Protestanten haben aus der (seelischen) Not eine Tugend gemacht. Indem sie sich auf die auserwählte Seite stellten, auf jene, mit der Gott es gut meint. Und um sich stets seiner Gnade zu versichern, dessen, dass sie es waren, denen ein gutes Leben zugedacht war, mussten sie sich erst recht anstrengen. Der Soziologe Max Weber hat vor 115 Jahren ein Buch darüber geschrieben, wie aus dieser protestantischen (Arbeits-)Ethik der Kapitalismus entstand. Jedenfalls in den USA unter Puritanern und Calvinisten. Auch den Begriff des Berufs in seiner heutigen Bedeutung hat der Protestantismus hervorgebracht.

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