Drei Ärzte aus Oberösterreich, die dienstlich nach Sansibar unterwegs waren, haben sich ebenfalls in dem Flugzeug befunden.
Beim Absturz einer Boeing 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines sind alle 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Das hat die staatseigene Fluggesellschaft über den Kurznachrichtendienst Twitter bestätigt. Die Maschine hatte sich auf dem Weg von Addis Abeba nach Nairobi befunden.
Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed sprach den Angehörigen sein Beileid aus. "Wir möchten den Familien all derer, die heute auf einem planmäßigen Ethiopian Airlines-Flug nach Nairobi in Kenia ihr Leben verloren haben, unser tiefes Mitgefühl aussprechen", hieß es in einer über Twitter verbreiteten Beileidsbekundung.
Drei Ärzte aus Österreich unter den Opfern
Unter den Opfern des Flugzeugabsturzes in Äthiopien dürften sich drei Ärzte aus Oberösterreich befinden. Wie Biniam Addisu, der Country Manager von Ethiopian Airlines Austria, am Sonntagnachmittag der APA bestätigte, hatten sich drei Österreicher an Bord der abgestürzten Boeing 737-800MAX befunden. "Die Familien wurden bereits verständigt", teilte Addisu mit.
Wie Peter Guschelbauer, der Sprecher des Außenministeriums, gegenüber der APA präzisierte, hatte ein dreiköpfiges Ärzteteam aus Österreich den Flug angetreten, der von Addis Abeba nach Nairobi gehen sollte. Im Anschluss wollten die drei an Linzer Spitälern tätigen Fachärzte - laut Guschelbauer zwischen 30 und 40 Jahre alt - aus beruflichen Gründen nach Sansibar weiterreisen.
Nach Angaben der Ethiopian Airlines sind bei dem Absturz der Boeing 737-800MAX zahlreiche Europäer ums Leben gekommen. Neben den drei an Linzer Kliniken beschäftigten Ärzten hatten sich acht Italiener, je sieben Franzosen und Briten, fünf Niederländer und vier Slowaken an Bord befunden. Insgesamt hatten 149 Passagiere aus 33 verschiedenen Nationalitäten und acht Besatzungsmitglieder den Flug angetreten.
Ursache des Absturzes ist unklar
Die Ursache des Unglücks ist weiterhin unklar. Laut der Flugüberwachungs-Webseite Flightradar24 soll die Geschwindigkeit während des Steigflugs geschwankt haben. Der Pilot habe kurz nach dem Start von Flug ET302 Richtung Nairobi Probleme gemeldet und um Erlaubnis zur Rückkehr nach Addis Abeba gebeten. Dafür bekam er grünes Licht. Dann riss der Kontakt ab. Der Start vom Flughafen Addis Abeba war bei gutem Wetter erfolgt. Der Airline zufolge brach der Kontakt mit der Maschine sechs Minuten nach dem Abheben gegen 8.30 Uhr am Sonntagmorgen (Ortszeit) ab. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Maschine nahe der Stadt Bishoftu befunden.
Ein AFP-Reporter berichtete von einem tiefen Krater an der Unglücksstelle. Flugzeugteile und persönliche Gegenstände der Passagiere lagen weit verstreut. Rettungskräfte bargen menschliche Überreste aus dem Flugzeugwrack.
Vor Ort waren Polizisten, Soldaten und ein Ermittlungsteam der Behörde für zivile Luftfahrt. Die Airline kündigte an, Mitarbeiter zum Unglücksort zu entsenden. Auch ein Informationszentrum und eine Hotline für Angehörige wurden eingerichtet.
Ähnlichkeiten zu Absturz der Lion Air im Oktober 2018
Die Boeing 737-800MAX ist der gleiche Flugzeugtyp wie der von der indonesischen Gesellschaft Lion Air, der im Oktober 13 Minuten nach dem Start in Jakarta abgestürzt war. Alle 189 Menschen an Bord kamen ums Leben.
Ethiopian Airlines gehört mit einer Flotte von 108 Flugzeugen zu den größten Airlines Afrikas und zum Verbund der von der Lufthansa mitgegründeten Star Alliance. 66 weitere Jets sind bestellt. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Passagiere auf knapp elf Millionen. Letztmalig war ein Passagierflugzeug der Ethiopian Airlines im Jahr 2010 in einen schweren Unfall verwickelt. Damals explodierte eine Boeing 737-800 nach dem Start im Libanon. 83 Passagiere und sieben Crewmitglieder kamen dabei ums Leben.
(APA/AFP/Reuters/DPA)