Salzburg-Stadt: ÖVP wird erstmals in der Nachkriegszeit stärkste Partei

APA/BARBARA GINDL
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Mit einem Plus von 17,4 Prozentpunkten stößt die ÖVP die SPÖ vom Thron. Die FPÖ verliert leicht und bleibt hinter den Grünen.

Bei starker Bewölkung und Regen fast im ganzen Bundesland haben am Sonntag in 119 Salzburger Gemeinden und Städten die Bürgermeister- und Gemeindevertretungswahlen stattgefunden. Die ersten Wahllokale schlossen bereits zu Mittag wieder ihre Pforten, das letzte Wahllokal macht um 17.00 Uhr zu.

Bei der Gemeinderatswahl in der Stadt Salzburg zeichnet sich ein Erdrutsch-Sieg ab. Die ÖVP wird erstmals in der Nachkriegszeit stärkste Partei im Gemeinderat werden und die SPÖ vom Thron der bisher durchwegs roten Stadt stoßen. Die Volkspartei kommt demnach auf 36,7 Prozent der Stimmen. Das entspricht einem Plus von 17,4 Prozentpunkten. Die SPÖ liegt weit abgeschlagen mit 27,1 Prozent der Stimmen auf Platz zwei. Die einst stärkste Partei muss einen Verlust von knapp 5,4 Prozent hinnehmen. Die grüne Bürgerliste kann leicht zulegen und kommt auf 14,3 Prozent der Stimmen. Die FPÖ verliert hingegen leicht und bleibt mit 8,9 Prozent klar hinter den Grünen.

Beim Bürgermeister scheint es auf eine Stichwahl hinauszulaufen zwischen Harald Preuner (ÖVP) und Bernhard Auinger (SPÖ).

Wahlbeteiligung vor fünf Jahren auf historischem Tiefstan

Neben dem Ergebnis wird auch der Wahlbeteiligung Aufmerksamkeit geschenkt: Denn die lag vor fünf Jahren auf einem historischen Tiefstand.

2014 gingen landesweit 64,8 Prozent der Wahlberechtigten an die Urnen, 2009 waren es noch 72,1 Prozent gewesen. In der Stadt Salzburg lag die Wahlbeteiligung vor fünf Jahren bei 49,7 Prozent. Damit ging damals nicht einmal mehr jeder Zweite wählen. Auskünfte zum Andrang auf die Wahllokale gab es am Sonntag nicht, Experten rechnen aber mit einer leichten Steigerung angesichts des vorhergesagten spannenden Rennens in der Landeshauptstadt.

(Red./APA)

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