Das Innere des Parlaments gleicht einem Rohbau

Bauarbeiten im Parlament
Bauarbeiten im ParlamentAPA/ROLAND SCHLAGER
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Das erste Baustellenjahr sei gut und unfallfrei verlaufen, zeigen sich Projektbeteiligten erfreut. Der Zeit- und Kostenplan soll halten.

Der Umbau des Parlaments in Wien läuft auf Hochtouren. Bis Sommer 2021 wird das historische Gebäude am Ring generalsaniert. Derzeit laufen unter anderem die Vorarbeiten zur Abdeckung des Dachs, womit in einem Monat gestartet wird. Das erste Baustellenjahr sei gut und unfallfrei verlaufen, zeigten sich Projektbeteiligte bei einem Baustellenrundgang am Montag zufrieden.

Während die Fassade - auch wenn sie von Bauzaun und Gerüst großteils verdeckt wird - noch so aussieht wie immer, kann das vom Gebäudeinneren nicht behauptet werden. Beim Betreten des Parlaments erwartet einen ein Rohbau. Die Bodenbeläge wurden abgebaut, statt über Terrazzo oder Parkett geht man über mit Baustellenschutt, Staub und Kabel bedeckte Betonböden. Da die Wände zum Schutz mit Holzplatten abgedeckt wurden, erinnern nur noch die kunstvoll bemalten Decken an das ursprüngliche prunkvolle Gebäude.

Herzstück der Umbauarbeiten ist die Sanierung des Nationalratssitzungssaals. Noch sind dort, wo in einigen Jahren wieder die Abgeordneten tagen werden, nur rohe Ziegelwände zu sehen, der Saal hat weder einen Boden, noch ein Dach. Nach den Abbrucharbeiten ist derzeit der Wiederaufbau in vollem Gang. Zurzeit wird der Boden des neuen Ausschusslokals unter dem Saal errichtet. In den kommenden vier Wochen soll die Deckenschalung über dem zweiten Untergeschoß fertiggestellt werden.

Außerdem wird das komplette Dach erneuert. Das bestehende Blechdach wird Abschnitt für Abschnitt abgetragen und neu aufgebaut. Mit den Arbeiten soll in etwa vier Wochen gestartet werden. Über dem Plenarsaal entsteht ein neues gewölbtes Glasdach. Bis dahin dauert es aber noch: Die Glaskuppel soll im Mai 2020 fertig sein.

Große Herausforderung ist die Statik der Agora, des neuen Besucherzentrums, das unter der Säulenhalle angesiedelt wird. Damit die Zwischenwände und Säulen abgerissen werden können, muss die Decke mit Stahlträgern verstärkt werden.

Eineinhalbjährige Restaurierung der Oberflächen

Parallel zu den Bauarbeiten läuft im April die Restaurierung der Oberflächen an, die rund eineinhalb Jahre dauern wird. Da sich die Wände großteils in gutem Zustand befinden, gehe es dabei vor allem um die Reinigung und Konservierung, hieß es am Montag.

Mit der Sanierung wurde im Herbst 2017 begonnen. Zuletzt hieß es, dass die Bauarbeiten bis Frühjahr 2021 abgeschlossen sein sollen und die Abgeordneten und Parlamentsmitarbeiter im Sommer 2021 - acht Monate später als ursprünglich geplant - wieder ins Hohe Haus am Ring übersiedeln können. Dieser Plan werde aus heutiger Sicht eingehalten, wurde am Montag versichert. Die per Gesetz fixierte Kostenobergrenze für das Projekt liegt bei 352,2 Millionen Euro.

(APA)

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