Wien will Mobbing an Schulen bekämpfen

In der Pilotphase im kommenden Schuljahr wird das Projekt an fünf bis zehn Neuen Mittelschulen und polytechnischen Schulen mit hoher beziehungsweise sehr hoher sozialer Herausforderung getestet.
In der Pilotphase im kommenden Schuljahr wird das Projekt an fünf bis zehn Neuen Mittelschulen und polytechnischen Schulen mit hoher beziehungsweise sehr hoher sozialer Herausforderung getestet.(c) APA/Julian Stratenschulte
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Die ÖVP ist vom Präventionsprojekt enttäuscht.

Wien. „Wir wollen genau dort hinschauen, wo es manchmal wehtut: dorthin, wo es Spannungen, Diskriminierungen und Abwertungen im sozialen oder religiösen Bereich, bei den Geschlechterrollen oder woanders gibt“: Mit den Worten stellten die künftige grüne Vizebürgermeisterin, Birgit Hebein, und der amtierende Bürgermeister, Michael Ludwig (SPÖ), das Programm „Respekt: Gemeinsam stärker“ vor, mit dem Mobbing bekämpft werden soll.

Konkret richtet sich das Präventivprogramm an zehn- bis 17-jährige Schüler. Zunächst soll ihnen Raum gegeben werden, um über ihre Probleme zu sprechen, erklärte Integrationsexperte Kenan Güngör, der das Programm entwickelte. In weiterer Folge sollen sich die Jugendlichen mit den Themen kreativ auseinandersetzen. So könnten zum Beispiel Kurzfilme, Theaterstücke oder Podcasts produziert werden. Auch die Lehrer und die Eltern sind ein wesentlicher Teil des Projekts. Für die Pädagogen wird es Workshops und Supervisionen geben. Eltern sollen mit Beratungen und Workshops in Themenbereichen wie Geschlechterbilder, gewaltfreie Erziehung oder Unterstützung der Kinder sensibilisiert werden.

In der Pilotphase im kommenden Schuljahr wird das Projekt an fünf bis zehn Neuen Mittelschulen und polytechnischen Schulen mit hoher beziehungsweise sehr hoher sozialer Herausforderung getestet. Später soll es im gesamten Wiener Pflichtschulsystem umgesetzt werden. Dafür sind 1,2 Millionen Euro veranschlagt.

Das Vorhaben löste bei der Opposition gemischte Gefühle aus: Die ÖVP ist „enttäuscht“. Es handle sich „aufgrund des sozialromantischen Einflusses der Wiener Grünen“ um ein „Pseudo-Präventionsprogramm“. Für die Neos ist es ein erster Schritt in die richtige Richtung. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2019)

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