Mieten für Altbauwohnungen steigen um rund vier Prozent

Die Presse (Clemens Fabry)
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Ab April steigen die Richtwertmieten für Altbauten in ganz Österreich. In Wien entstehen für eine 80-Quadratmeter-Wohnung jährliche Mehrkosten von rund 240 Euro.

Ab 1. April müssen Mieter und Mieterinnen in Altbauwohnungen wieder etwas tiefer in die Tasche greifen. Die Richtwertmieten steigen um rund 4 Prozent, geht aus dem Bundesgesetzblatt hervor. Zwei Drittel der Haushalte, die diesem Mietensystem unterliegen, befinden sich in Wien, wo der Richtwert um 4,12 Prozent auf 5,81 Euro pro Quadratmeter steigt.

Laut Mietervereinigung sind von der Erhöhung über 300.000 Mieter und Mieterinnen betroffen. Die Erhöhung führe bei einer 80-Quadratmeter-Wohnung in einem Altbau in Wien zu Mehrkosten von über 240 Euro im Jahr, sagte Georg Niedermühlbichler, Präsident der Mietervereinigung Österreichs (MVÖ), kürzlich.

Scharfe Kritik von SPÖ

Scharfe Kritik kam am Mittwoch von SPÖ-Wohnbausprecherin Ruth Becher. "Es ist eine Ungeheuerlichkeit, dass diese Regierung, die noch keine einzige Maßnahme zur Senkung der Mietkosten ergriffen hat, den ÖsterreicherInnen per Verordnung eine gravierende Mieterhöhung verpasst." Die SPÖ hatte zuvor eine Aussetzung der Anpassung der Richtwertmieten gefordert. Ein entsprechender Antrag der SPÖ sei nicht behandelt, ein parlamentarischer Bautenausschuss sei verhindert worden, kritisierte Becher.

Im Richtwertgesetz ist vorgesehen, dass alle zwei Jahre eine Anpassung der Richtwertmiete erfolgt. Die letzte Erhöhung fand im April 2017 statt. Gemäß der gestrigen Kundmachung von Justizminister Josef Moser (ÖVP) steigen die Richtwertmieten in Niederösterreich prozentual am meisten, in Oberösterreich am wenigsten.

Die Preissteigerungen im Überblick:

  • Wien: Steigerung um 4,12 Prozent auf 5,81 Euro
  • Niederösterreich: Steigerung um 4,2 Prozent auf 5,96 Euro
  • Oberösterreich: Steigerung um 3,97 Prozent auf 6,29 Euro
  • Kärnten: Steigerung um 4,13 Prozent auf 6,80 Euro
  • Salzburg: Steigerung um 4,15 Prozent auf 8,03 Euro
  • Steiermark: Steigerung um 4,16 Prozent auf 8,02 Euro
  • Vorarlberg: Steigerung um 4,08 Prozent auf 8,92 Euro 
  • Tirol: Steigerung um 4,11 Prozent auf 7,09 Euro.
  • Burgenland: Steigerung um 4,13 Prozent auf 5,30 Euro

(APA)

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