Ein Urteil des Gerichts der EU in Sachen Glyphosat freut alle Umweltaktivisten und bringt Industrieunternehmen in Rage. Was früher geheim war, ist nun öffentlich.
Wien. Eine aktuelle Entscheidung des Gerichts der Europäischen Union (EuG) feiern Grüne und Umweltaktivisten in Europa als „großen Durchbruch und Riesenerfolg“. Die chemische Industrie hingegen ist über sie geschockt: Künftig sind Unterlagen, die bisher als vertraulich beziehungsweise als Geschäftsgeheimnis galten, auf Antrag für jedermann – also auch für die Konkurrenz – zugänglich. Konkret fürchten Bayer und andere chemische Konzerne, dass es Mitbewerbern aus China, Brasilien oder Indien allzu leicht gemacht wird, aufwendig entwickelte Produkte zu kopieren und günstig auf den Markt zu bringen.
Parlamentarier stellten Antrag
Doch der Reihe nach: Vier grüne EU-Parlamentarier aus vier verschiedenen EU-Staaten hatten von der Europäischen Lebensmittelbehörde Efsa sämtliche Studien und alle Rohdaten verlangt, die die Toxizität von Glyphosat betreffen. Die vier Abgeordneten bezweifelten nämlich, dass die Efsa die richtigen Schlüsse aus den Unterlagen gezogen hätte.