Ende Februar wurde die diplomatische Vertretung von zehn maskierten Männern gestürmt, Botschaftsmitarbeiter geschlagen und brutal ausgefragt.
Die Szenerie ist filmireif: Mindestens zehn maskierte Männer stürmten mit echt aussehenden Schusswaffen in das Gebäude der nordkoreanischen Botschaft in Madrid. Sie fesselten die Mitarbeiter, schlugen brutal auf sie ein, dann flüchteten sie mit Handys und Computern. Den Opfern wurden Säcke über die Köpfe gezogen.
Die Geiselnahme soll vier Stunden gedauert haben: Dann seien ein Audi und ein Mercedes der Botschaft mit hoher Geschwindigkeit vom Gelände gefahren. Hinter der Attacke stand offenbar der US-Geheimdienst CIA. Das berichtet die spanische Tageszeitung "El Pais."
Besonders "intensiv" wurde demnach offenbar der Handelsattaché befragt. Er ist der ranghöchste Vertreter, weil Botschafter Kim Hyok-Chol in Folge der Atomtests 2017 ausgewiesen wurde. Laut "Pais" waren Informationen über den ausgewiesenen Botschafter Ziel des Überfalls.
Kim Hyok-Chol gilt als enger Vertrauter von Diltator Kim Jong-un und war auf nordkoreanischer Seite Ansprechpartner des US-Sondergesandten Stephen Biegun bei der Vorbereitung des Gipfeltreffens von US-Präsident Donald Trump mit dem nordkoreanischen Machthaber in Vietnam.
Attacke wenige Tage vor Gipfel Trump-Kim
Die brutale Aktion fand Ende Februar statt, wenige Tage vor dem GIpfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Kim in Hanoi. Aus den USA kam indes prompt ein Dementi.
Die Beteiligte am Überfall waren allerdings durch Überwachungsvideos identifiziert worden. Laut "El Pais" vermuten spanische Geheimdienste nun, dass die Aktion eine Operation der CIA und des südkoreanischen Geheimdienstes gewesen sei. Sicherheitskräfte hätten demnach anhand von Bildern der Überwachungskamera Beteiligte bei dem Vorfall am 22. Februar identifizieren können. Zwei identifizierte Männer hätten Verbindung zur CIA.
"El Pais" und bereits zuvor die Zeitung "El Confidencial" berufen sich auf den spanischen Geheimdienst CNI, der am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht Stellung nehmen wollte.
Spaniens Außenministerium erklärte zur Frage möglicher diplomatischer Verwicklungen mit den USA lediglich, es gebe laufende Ermittlungen, berichtet der "Guardian". "
(red. )