Beto O'Rourke kündigt an, ins Rennen um die Kandidatur der Demokraten einzusteigen.
Washington. Er zählt zu den Hoffnungsträgern der US-Demokraten: Beto O'Rourke. Der sportliche 46-Jährige aus dem US-Bundesstaat Texas – Ex-Punkrocker und früherer Internetunternehmer – hat angekündigt, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten zu bewerben. Er wolle eine „positive Kampagne“ führen, die „ein sehr gespaltenes Land vereint“, sagte er.
Dass man seine Bewerbung ernst nehmen muss, bewies Beto, wie er genannt wird, schon bei der US-Senatswahl. Da unterlag er zwar dem texanischen Senator Ted Cruz, aber das knappe Ergebnis in dem traditionell stockkonservativen Bundesstaat ließ landesweit aufhorchen. Mit seinem lockeren Auftreten und einer Ochsentour durch alle Wahlbezirke hatte er vor allem junge Wähler angesprochen.
Seine politische Karriere begann der Sohn eines Richters und einer Möbelhändlerin 2005 im Stadtrat von El Paso. 2012 wurde er in das US-Repräsentantenhaus gewählt. Dort fiel er nicht sonderlich auf. Erst der Senatswahlkampf brachte ihm die nationale Bühne.
O'Rourke vertritt zwar keine dezidiert linke Agenda, aber sein Programm enthält Kernanliegen des linken Parteiflügels wie Klimaschutz oder ein strengeres Waffenrecht. Scharf verurteilt er die Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump. Allerdings wird er sich in den Vorwahlen einer großen Konkurrenz gegenübersehen. Darunter sind Schwergewichte wie die Senatoren Bernie Sanders und Elizabeth Warren. Auch Ex-Vizepräsident Joe Biden dürfte noch seinen Hut in den Ring werfen. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2019)