Ein bitterer Klassiker feiert Geburtstag: Der Negroni wird 100

Baumbitter, Kardamon-Nebel und Salz kommen in den neu interpretierten Klassiker.
Baumbitter, Kardamon-Nebel und Salz kommen in den neu interpretierten Klassiker. (c) die Presse (Carolina Frank)
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Im Original sind es Campari, Gin und Wermut zu gleichen Teilen. Wie sehen Barkeeper den Drink heute?

Ein Italiener, der nach einer prägenden Englandreise kein Sodawasser, sondern Gin in seinen Aperitivo wollte: So beginnen Legenden. Ein gewisser Camillo Negroni spazierte im Jahr 1919 nach einem Aufenthalt in London in eine Bar in Florenz und hatte keine Lust auf einen gewöhnlichen Americano. Und der Barkeeper fügte der gewünschten Alternative mit Gin seinerseits noch ein bisschen Orangenschale hinzu. Es ist eine Entstehungsgeschichte, die dieser Tage öfters erzählt wird: Der Negroni, ein nicht eben schwachbrüstiger Aperitifdrink, feiert seinen hundertsten Geburtstag. Ein Teil Campari, ein Teil Gin, ein Teil Wermut – so weit das Grundrezept. Also drei Mal stärkerer bis starker Alkohol, kein Verdünnungsmittel à la Soda, Orangensaft oder Prosecco. Lange wurde der Negroni darum als Cocktail für Männer gesehen. Mit dem Negroni , der in den letzten Jahren ziemlich präsent war, sollte eine leichtere Version des Aperitivoklassikers eta­bliert werden: mit Prosecco statt Gin.

Als die Marke Campari unlängst in ihrer Heimat Mailand das Negroni-Jubiläum feierte, präsentierten die besten internationalen Barkeeper weitere neue Versionen des an sich aus drei gleichen Teilen bestehenden Drinks: Stacey Swenson aus New York mixte Campari und Wermut mit einem Blutorangen-Rote-Rüben-Shrub, also gewissermaßen einer Essiglimonade, und fügte Tropfen von Kümmelessenz dazu. Seba Garcia aus Buenos Aires ersetzte den Wermut durch Sherry und Barolo Chinato, einige Salzflocken auf dem Eiswürfel sorgten für einen Wow-Effekt. Andere Barkeeperkollegen variierten den roten Jubilar mit Rosenwasser, Grand Marnier oder Himbeerbrand.

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