Der unkontrollierbare Präsident

APA/HERBERT PFARRHOFER
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Wiens Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck bereitet vielen im ÖVP-Wirtschaftsbund Kopfweh: Er ist machtbewusst, hat eine eigene Meinung und hält mit der auch nicht hinterm Berg. Was hat er vor?

Er hat viel zu sagen. In den vergangenen Wochen gab es nur wenig Themen, zu denen sich der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, nicht äußerte. Auch wenn es dabei nicht unbedingt um Wien ging. Das von ÖVP-Finanzminister Hartwig Löger geplante Amt für Betrugsbekämpfung? Für Ruck „ein wichtiger Schritt zu mehr Gerechtigkeit“. Die ÖVP-Kandidatenliste für die Europawahl im Mai? Othmar Karas sei „Vorkämpfer für Steuergerechtigkeit in Europa“, findet Ruck. Und ja, dann gab es auch die Diskussion über einen verpflichtendenAbbiegeassistenten für Lkw. Die Wirtschaftskammer Österreich war geschlossen dagegen. Bis auf Walter Ruck – der sich recht vehement dafür aussprach. Womit die Frage gestattet sei: Warum sucht der Wiener Wirtschaftskammer-Präsident dermaßen hartnäckig das Licht der Öffentlichkeit? Und warum macht er es dabei seiner eigenen Partei oft so schwer?

Dazu gibt es von Ruck keine Presseaussendung. Dafür wird hinter vorgehaltener Hand ausgiebig getuschelt. Und dabei sind sich alle in einem Punkt einig: Da steckt durchaus Strategie dahinter. Denn, so formuliert ein Weggefährte: „Walter Ruck ist grundsätzlich jemand, der genau weiß, was er tut.“ Gut. Aber warum tut er es? Darüber scheiden sich die Geister. Wiewohl allen klar ist, dass Ruck in der Partei gleichsam ein Einzelgänger, ein Unbequemer ist. Ein Schwarzer, nicht ein Türkiser. So etwas wie ein Fremdkörper. Im Endeffekt kristallisieren sich unter dem Titel „Being Walter Ruck“ drei Thesen heraus.

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