Rechenspiele für die Meistergruppe

Die Rapidler müssen drei Punkte einfahren, um die minimale Chance auf die Meisterrunde zu wahren.
Die Rapidler müssen drei Punkte einfahren, um die minimale Chance auf die Meisterrunde zu wahren. (c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
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Rekordmeister Rapid muss in der Qualifikation für das obere Play-off vor allem auf die Hilfe des Erzrivalen Austria hoffen. Deutlich bessere Aussichten haben Wolfsberg und Sturm Graz.

Wien. Mehr Spannung haben sich die Reformer durch das neue Format der heimischen Bundesliga erhofft, und das Konzept darf vor der letzten Runde des Grunddurchgangs als geglückt bezeichnet werden. Lediglich Salzburg, Lask, die Austria und St. Pölten haben ihren Platz in der Meisterrunde der Top sechs sicher, fünf weitere Mannschaften kämpfen am Sonntag (17 Uhr, live Sky) um die – zumindest theoretische – Chance auf den Einzug in das obere Play-off.

Nach der 22. Runde werden am Sonntag die zwölf Teams in eine Meister- und eine Qualifikationsgruppe geteilt und die bisher erzielten Punkte halbiert. Diese Vorentscheidung zieht auch die Fans in ihren Bann, zuletzt strömten so viele Zuschauer wie selten zuvor in die Stadien.

Mit dem Wolfsberger AC und Sturm Graz haben es nur zwei Kandidaten in der eigenen Hand, sich in ihren Heimspielen gegen die Admira bzw. die Wiener Austria einen Platz über dem Strich zu sichern. Die derzeit dahinter platzierten Rapid, Mattersburg und Hartberg müssen auf Schützenhilfe anderer beteiligter Klubs hoffen. Von den möglichen Konstellationen stellt „Die Presse“ einige realistische Szenarien dar:

Wolfsberg

Dem WAC reicht im Heimspiel gegen die Admira ein Sieg oder Unentschieden. Bei einer Niederlage müssen auch die Kärntner die Ergebnisse in den anderen Stadien abwarten. In diesem Fall könnte ein Rapid-Sieg mit mindestens drei Toren Differenz die Wolfsberger noch unter den Strich bringen, bei einem gleichzeitigen Remis von Sturm Graz gegen die Austria.

Sturm Graz

Die Grazer empfangen die bereits fix qualifizierte Wiener Austria. Um nicht auf die Hilfe anderer Klubs angewiesen zu sein, benötigt Sturm einen Sieg. Auch ein Punkt könnte bei entsprechender Schützenhilfe in Hartberg genügen. Sturm geht nach dem Punktgewinn gegen Salzburg mit viel Zuversicht ins Match. Die Austria wird beim Debüt von Interimstrainer Robert Ibertsberger wiederum alles daransetzen, die Trendwende nach den zuletzt desaströsen Leistungen einzuleiten. Für den Neo-Coach geht es schließlich darum, sich für einen längerfristigen Vertrag zu empfehlen.

Rapid

Die Hütteldorfer sind die größte Negativüberraschung der Saison. Um Vergleichbares in der grün-weißen Historie zu finden, muss man schon 17 Jahre zurückblättern, als der Klub unter Lothar Matthäus nur Rang acht erreichte. Durch die 1:2-Auswärtsniederlage gegen Mattersburg in der Vorwoche hat Rapid nur noch eine sehr geringe Chance auf die Meistergruppe. Dessen ist sich auch Trainer Dietmar Kühbauer bewusst: „Uns helfen nur noch Tore und die Hilfe von anderen.“

Für den Rekordmeister sind drei Punkte im Heimspiel gegen die Hartberger Pflicht, aber noch keine Garantie. Die Kühbauer-Elf muss in diesem Fall noch auf eine Niederlage von Sturm ausgerechnet gegen Erzrivalen Austria hoffen. Ein Unentschieden in Graz reicht nur dann, wenn die Rapid-Stürmer am Sonntag explodieren, um mit fünf Treffern in der Tordifferenz Sturm noch zu überholen. Die zweite Chance der Rapidler heißt Wolfsberg. Aber auch bei einem möglichen Ausrutscher der Kärntner gegen die Admira müssten die Hütteldorfer ihre Tordifferenz wesentlich aufpolieren, um ihre Chance zu nutzen.

Mattersburg

Noch schlechter stehen die Chancen für Mattersburg. Für die Burgenländer ist ein Sieg auswärts bei den schwächelnden St. Pöltnern Pflicht. Sie brauchen dann neben einer Sturm-Niederlage noch einen weiteren Rapid-Patzer.

Hartberg

Nur noch theoretisch ist die Meisterrunde für die Steirer zu erreichen. Dafür braucht es jedenfalls einen Sieg bei Rapid, viele Tore und Umfaller der direkten Rivalen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2019)

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