Hirschers Schaulaufen in Andorra

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Symbolbild. (c) REUTERS (Denis Balibouse)
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Die Kristallkugeln hat Marcel Hirscher bereits sicher, die Starts beim Weltcupfinale in Soldeu sind nur noch Kosmetik einer weiteren Erfolgssaison – seiner vielleicht letzten? Mikaela Shiffrin steht vor erstem Sieg in RTL-Wertung.

Soldeu/Wien. Für Marcel Hirscher ist das Weltcupfinale in Soldeu ein Schaulaufen, denn die Kugeln im Riesentorlauf (heute 9.30/12.15 Uhr, live, ORF eins), im Slalom am Sonntag und für den Gesamtweltcup hat er sich vorab gesichert. Mit 20 Stück Kristall hat er den Rekord von Lindsey Vonn eingestellt, zudem mit derzeit 67 Siegen – Stefan Luitz bekam den aberkannten Sieg in Beaver Creek am Freitag nach erfolgreichem CAS-Protest wieder zugesprochen – Annemarie Moser-Pröll als erfolgreichsten ÖSV-Star abgelöst.

„So groß die Unsicherheit auch vor dieser Saison gewesen sein mag, so groß ist jetzt die Zufriedenheit über die Ergebnisse und den Saisonverlauf“, schrieb Hirscher in seinem Blog. In den abschließenden Rennen könnte er seine zweitbeste Punkteausbeute nach 2015/16 fixieren, damals bestritt er sechs Rennen mehr als in diesem Winter (22). Bislang 15-mal stand der 30-Jährige auf dem Stockerl, neunmal ganz oben, nur die Siegquote aus dem Vorjahr (13) und die Podestplätze von 2015/16 (19) sind außer Reichweite. All diese Rekorde, Zahlen und Fakten aber können freilich die größte Frage nicht beantworten: Ist die Reise nach Andorra die letzte in Marcel Hirschers Rennkarriere?

Die einzige noch ausstehende Kugel-Entscheidung fällt am Sonntag im Damen-RTL, wobei Weltmeisterin Petra Vlhová mit 97 Punkten Rückstand auf Mikaela Shiffrin nur noch eine theoretische Chance hat. Der US-Star wird am Wochenende mit RTL, Slalom und Gesamtweltcup die Kristallkugeln Nummer neun bis elf entgegennehmen. Als zweite Läuferin nach Tina Maze hat Shiffrin die 2000-Punkte-Marke geknackt, blieb allerdings unter dem Rekord der Slowenin (2414). „Das war eine sehr spezielle Saison. Aber ich bin mir immer bewusst, dass das Siegen aufhören kann. Ich muss motiviert bleiben, weiterarbeiten“, erklärte die seit Mittwoch 24-Jährige.

Kurzes Teamvergnügen

Einen kurzen Auftritt hatte Österreich am Freitag im Teambewerb. Katharina Truppe, Marc Digruber, Katharina Huber und Michael Matt verloren im Viertelfinale gegen Kanada alle Duelle, Katharina Liensberger und Manuel Feller blieben durch das Auftakt-Aus ohne Einsatz. „Die Kanadier waren stark. Das muss man so hinnehmen“, erklärte Truppe, die bei der WM noch über Team-Silber gejubelt hatte.

Der Sieg ging an die Schweiz. Die Team-Weltmeister setzten sich trotz einer der seltenen Niederlagen von Zwei-Meter-Mann Ramon Zenhäusern im Finale gegen Norwegen durch. (swi)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.03.2019)

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