Algerien: Aufstand gegen Bouteflika geht in die zweite Runde

Proteste in Algier.
Proteste in Algier.(c) REUTERS (ZOHRA BENSEMRA)
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Die Versprechungen des 82-jährigen Präsidenten sind dem Volk nicht genug: Für den Abtritt von Abdelaziz Bouteflika ging eine Rekordzahl auf die Straße. Der autoritäre Staatsapparat ist jedoch allgegenwärtig.

Tunis/Algier. Das Volk lässt nicht locker: Algeriens Aufstand wird fortgesetzt. Trotz erster Konzessionen, die Staatschef Abdelaziz Bouteflika Anfang der Woche machte, gingen am Freitag wieder Hunderttausende Algerier auf die Straßen. Nach Einschätzung örtlicher Beobachter waren es weitaus mehr als während der Massenproteste der vergangenen drei Wochen.

In der Hauptstadt Algier forderte eine unübersehbare Menschenmenge den sofortigen Rücktritt des 82-jährigen Präsidenten, eine Entmachtung der korrupten Elite und einen radikalen politischen Neuanfang. Auch in den anderen Städten des Landes demonstrierten die Bürger in beispielloser Zahl. Bis zum frühen Abend gab es keine größeren Zwischenfälle. „Haut ab – alle“, skandierten Demonstranten. „Wir wollten eine Wahl ohne Bouteflika, jetzt haben wir Bouteflika ohne Wahl“, wurde auf Plakaten gespottet.

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Zehntausende gingen auch am Freitag auf die Straße. Sie fordern den sofortigen Rücktritt Bouteflikas, der nach wochenlangen Protesten aufe eine weitere Kandidatur um das Präsidentenamt verzichtet hatte.

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