Die Vielfalt des Unbekannten

Welterfahren: Hans-Jürgen Heinrichs über Menschlichkeit und Fremdheit.

Hans-Jürgen Heinrichs ist ein viel gereister Publizist, ein Ethnologe, seinen Lesern nicht zuletzt bekannt als Autor von Biografien über Michel Leiris, Georges Bataille oder Claude Lévi-Strauss. Ein Umtriebiger also, ein Freund der Künste, ein umsichtiger Gedankenmensch. Er hat ein Buch mit dem Titel „Fremdheit“ geschrieben, bezeichnender Untertitel: „Geschichten und Geschichte der großen Aufgabe unserer Gegenwart“.

Dem Werk beigegeben sind „großenteils unveröffentlichte“ Bilder von Anselm Kiefer, Ulrike Oettinger, Rebecca Horn und anderen. Was könnte man über dieses Buch Besseres sagen, als dass es welterfahren, gebildet und sensibel ist? Gewiss, man hat keinen theoretischen Wurf vor sich, doch ebenso wenig haben wir es mit einer dieser öden „Positionsbestimmungen“ zu tun, die heute den Markt überschwemmen, in einer Zeit der weltweiten Fluchtbewegungen, des religiösen Terrors, der Renaissance des Nationalstaatlichen. Heinrichs verfertigt begrifflich kein Wesen des „Fremden“, er wirbt für dessen Vielfalt und dafür, dass die Kommentatoren „fremder“ Kulturen sich bewusst machen, welche Perspektivenvielfalt möglich und nötig ist.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.