Separatisten demonstrieren in Madrid

Anhänger der katalanischen Unabhängigkeit zogen durch Spaniens Hauptstadt.

Madrid. Es war eine ungewohnte Szene für die drei Millionen Bewohner der spanischen Hauptstadt: Ein Meer katalanischer Unabhängigkeitsfahnen füllte Madrid, das als Bastion der Einheit Spaniens gilt. Rufe nach Unabhängigkeit hallten durch die Straßen. Erstmals hatte Kataloniens Separatistenbewegung eine Großdemonstration in Madrid organisiert.

Tausende Befürworter eines eigenen katalanischen Staates marschierten friedlich über Madrids Prachtallee, den Paseo del Prado. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 18.000, die Organisatoren des Protestes sprachen von 120.000. Sie waren in hunderten Bussen aus dem rund 600 Kilometer entfernten Katalonien in Spaniens Machtzentrum gekommen.

„Selbstbestimmung ist kein Verbrechen“, riefen die Demonstranten. Sie nannten den Prozess gegen zwölf ihrer Separatistenführer vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid eine Farce. Unter Selbstbestimmung verstehen sie ihr Streben nach der Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien. Den Angeklagten wird Rebellion gegen den Staat, Veruntreuung staatlicher Gelder und Ungehorsam vorgeworfen. Der Staatsanwalt forderte Haftstrafen zwischen sieben und 25 Jahren.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2019)

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