Die US-Flugaufsicht steht nach den Abstürzen von zwei Boeing 737 MAX unter Druck. Steve Dickson soll ihr neuer Chef werden.
US-Präsident Donald Trump will den früheren Delta-Manager Steve Dickson als neuen Chef der US-Flugaufsicht Federal Aviation Association (FAA) nominieren. Das teilte das US-Präsidialamt am Dienstag mit. Die FAA steht nach den Abstürzen von zwei Boeing 737 MAX unter Druck. Die Behörde mit 45.000 Mitarbeitern wird seit gut einem Jahr kommissarisch geleitet.
Die Nominierung von Dickson wird Branchenkreisen zufolge bereits seit Monaten vorbereitet. Reuters hatte bereits am 8. März darüber berichtet, zwei Tage vor dem Absturz der Ethiopian-Airlines-Maschine am 10. März. Dickson hat Delta erst im Oktober verlassen. Zuvor war er 27 Jahre für die Airline tätig. Er war für mehr als 13.000 Piloten zuständig. Dickson selbst flog bei Delta unter anderem Jets vom Typ Airbus A320 und Boeing 737 sowie 767. Er wäre der erste Chef in der Geschichte der Behörde, der direkt aus der Luftfahrbranche kommt.
Bei der Forschung nach der Absturzursache der Boeing in Äthiopien gerät immer mehr die Software der Maschine unter Verdacht. Dadurch erhöht sich auch der Druck auf die FAA wegen der Zulassung des Flugzeugs. Nationale Behörden hatten weltweit Startverbote für das Modell verhängt. Boeing stoppte die Auslieferungen der 737 MAX vorerst. Die EU und Kanada kündigten an, die Jets erst wieder abheben zu lassen, nachdem sie sich selbst von der Sicherheit überzeugt haben.
Gestern schließlich hat US-Regierung hat eine Überprüfung angeordnet, ob es bei der Sicherheits-Zertifizierung der Boeing-737-Max-Flugzeuge im Jahr 2017 mit rechten Dingen zugegangen ist. Der Generalinspekteur des Ministeriums solle objektiv und im Detail prüfen, wie es zu der Zertifizierung durch die Flugaufsichtsbehörde gekommen sei, wies Verkehrsministerin Elaine Chao an. Die FAA war zuvor in die Offensive gegangen und hatte betont, die Zulassung des Flugzeugtyps sei nach bewährtem "Standardverfahren" erfolgt.
(APA/Reuters)