Die Jobkrise ist noch nicht verdaut

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Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat auf dem österreichischen Arbeitsmarkt tiefe Spuren hinterlassen. Sie sind auch 2019 noch deutlich zu sehen, wie aktuelle Zahlen zeigen.

Wien. 2009 war für den österreichischen Arbeitsmarkt ein dramatisches Jahr: Die Finanz- und Wirtschaftskrise kam in den Unternehmen an, die Arbeitslosigkeit stieg um 22,6 Prozent, reihenweise schickten Betriebe Mitarbeiter in Kurzarbeit. Wie ist die Lage heute, zehn Jahre später? Hat der Arbeitsmarkt die große Krise überwunden? Eine Antwort in fünf Thesen.

Deutlich mehr Arbeitslose

Die Statistik Austria hat am Mittwoch die Arbeitsmarktzahlen für das Jahr 2018 vorgelegt. 220.100 Menschen hatten keinen Job, die Arbeitslosenquote betrug 4,9 Prozent. Sie ist deutlich höher als vor zehn Jahren (siehe Grafik). Die Statistik Austria verwendet die international gängige Berechnungsmethode der Arbeitsorganisation ILO. Sie ergibt einen niedrigeren Wert als die nationalen Zahlen des Arbeitsmarktservice (AMS), weil die internationale Methode jeden als beschäftigt zählt, der mindestens eine Stunde pro Woche arbeitet. Nach der nationalen Berechnung hatten 2018 (ohne Schulungsteilnehmer) 312.000 Menschen keinen Job. Das sind laut AMS-Chef Johannes Kopf um 100.000 mehr als vor der Krise.

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